In Bezug auf das Containerschiff „Ever Given“, das im Suez Kanal auf Grund gelaufen ist, wurde nun die Havarie-Grosse erklärt.
Das Unternehmen Richards Hogg Lindley wurde mit der Abwicklung der Havarie Grosse betraut.
Was ist eine Havarie Grosse?
Eine Havarie-Grosse wird dadurch definiert, dass aufgrund von außergewöhnlichen Situation – die Gefahr für Schiff und Ladung bedeutet – bewusst Schäden und Kosten in Kauf genommen werden um diese zu retten.
Beispiele hierfür sind Schleppkosten (wie in diesem Fall), Aufopfern von Waren oder Kosten für Löschschiffe. Für die Kosten der Havarie-Grosse haften alle an dem Seetransport beteiligte Parteien im Verhältnis zur geretteten Ware. Dieser Beitrag der somit bis zu Höhe des eigentlichen Warenwertes ansteigen kann muss von allen Wareninteressenten beglichen werden, deren Ware unversehrt angekommen ist und die ausgefolgt
werden soll.
Das Schadenvolumen von einzelnen Havarie-Grosse Ereignissen kann sich auf mehrere 100 Millionen USD belaufen.
Wie ist nun der weitere Ablauf zu erwarten?
Der Reeder macht nun sein Pfandrecht an der Ware geltend, daher empfehlen wir Ihnen umgehend mit dem Reeder, Spediteur und/oder Ihrer Transportversicherung zur weiteren Abwicklung Kontakt aufzunehmen. Eine Transportversicherung deckt in der Regel den Kostenanteil an der Havarie-Grosse in Form eines Verpflichtungsscheines (Average Guarantee).
Abwicklung ohne Transportversicherung
Ist das Gut nicht versichert, so muss dieser Beitrag in der Regel bar eingezahlt werden (Cash Deposit). Hier empfehlen wir frühzeitig dies vorzubereiten. In Anbetracht der Vielzahl an Wareninteressenten die Ware auf dem Schiff geladen haben, nimmt dieser Vorgang einige Zeit in Anspruch.
Da jeder Seetransport die Gefahr der Havarie-Grosse birgt, empfehlen wir Ihnen auf jeden Fall den Abschluss einer Transportversicherung.