Deutsche Post DHL bietet angeblich für Hillebrand

Deutsche Post DHL hat bislang unbestätigten Medienberichten zufolge offenbar Interesse an einer Übernahme des Mainzer Spirituosen- und Getränkelogistikers Hillebrand. Wie „Bloomberg“ meldete, sei der Bonner Konzern in das Bieterverfahren eingestiegen. Dabei beruft sich die Finanznachrichtenagentur auf Personen, die mit der Angelegenheit vertraut seien. Ihnen zufolge habe die Post Gespräche mit dem Eigentümer von Hillebrand, dem Private-Equity-Unternehmen Cobepa, über eine mögliche Übernahme aufgenommen. Der Dienstleister könnte bei einer Übernahme mit etwa 1,5 Milliarden Euro bewertet werden, heißt es weiter. Cobepa hatte das Unternehmen 2006 erworben. „Zu Marktspekulationen äußern wir uns nicht“, sagte ein Post-Sprecher auf DVZ-Anfrage.

Hillebrand bietet Speditionsleistungen für alkoholische Getränke, die hauptsächlich über den Seeverkehr abgewickelt werden. Das Unternehmen, dessen Geschichte bis ins Jahr 1844 zurückreicht, beschäftigt laut seiner Webseite 2.700 Mitarbeiter und ist in 90 Ländern aktiv. Der Jahresumsatz belaufe sich auf 1,4 Milliarden Euro. Angegeben werden zudem 625.000 verschiffte TEU.

Die Strategie war es zuletzt, nicht nur auf die Logistik für alkoholische Getränke ausgerichtet zu sein, sondern auch den Bereich der ungefährlichen Flüssiggüter per Bulk abzudecken. So hatte Hillebrand 2020 das britische Unternehmen Braid übernommen. Braid ist in der Logistik mit Flüssigkeiten in loser Schüttung wie Wein, Olivenöl, ungefährlichen Chemikalien, Säften und Speiseölen tätig. Zudem hatte Hillebrand 2019 die in Frankfurt beheimatete 3W-Logistik und Anfang 2020 das US-amerikanische Unternehmen Royal Logistics übernommen. Im Mai dieses Jahres gaben die Mainzer dann den Erwerb einer Mehrheitsbeteiligung an Vignobl Export bekannt, einem französischen Dienstleister für die Logistik kleiner Mengen alkoholischer Getränke.

Quelle:
DVZ

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