Der Hamburger Hafen hat, anders als seine Wettbewerber, den pandemiebedingten Ladungsverlust noch nicht überwunden. Sowohl der Gesamtumschlag in Höhe von 63,5 Millionen Tonnen als auch der Containerumschlag (4,3 Millionen TEU) liegt zum Ende des ersten Halbjahres unter den entsprechenden Werten der ersten sechs Monate des Vorkrisenjahres 2019.
Hamburg Hafen Marketing (HHM) deutet die Zahlen anders. Die Vermarktungsgesellschaft des Hamburger Hafens wählte bei der Vorstellung der Daten durchgehend den Vergleich mit den Zahlen der ersten sechs Monate des vergangenen Jahres, in denen die Volumen infolge der Pandemie gegenüber dem Vorjahreshalbjahr stark eingebrochen waren (Seegüterumschlag: minus 12 Prozent; Containerumschlag: minus 12.4 Prozent).
Antwerpen lässt die Coronakrise als einziger Standort der Nordrange-Häfen hinter sich
HHM vermeldet somit beim Seegüterumschlag ein Plus von 3,8 Prozent und beim Containerumschlag ein Plus von 5,5 Prozent. Diese Werte sind statistisch wenig aussagekräftig, da sie maßgeblich durch einen Corona-bedingten sogenannten Basiseffekt zustande kommen. Ein präziseres Bild liefert daher der Vergleich mit dem Vor-Coronajahr 2019.
Verglichen mit den entsprechenden Umschlagzahlen anderer Häfen der sogenannten Nordrange (Rotterdam, Antwerpen, Bremische Häfen) schneidet der Hafen Hamburg wegen seines Rückgangs sowohl beim Gesamt- als auch beim Containerumschlag am schwächsten ab.
Antwerpen verzeichnet in beiden Bereichen ein Plus (Seegüterumschlag: um 0,3 Prozent; Containerumschlag: um 6,2 Prozent gegenüber dem ersten Halbjahr 2019); der Hafen Rotterdam verliert beim Seegüterumschlag gegenüber den ersten sechs Monaten des Jahres 2019 rund 3,8 Prozent, legt jedoch beim Containerumschlag um 1,3 Prozent zu. Die Bremischen Häfen wiederum wachsen beim Containerumschlag um 4,4 Prozent und verlieren beim Seegüterumschlag (minus 2,5 Prozent).
Hafen rechnet auch für das Gesamtjahr mit einem Umschlag unterhalb des Vorkrisenjahres 2019
Laut HMM wurde beim Containertransport auf der Schiene ein Rekordergebnis erzielt. In den ersten sechs Monaten des laufenden Jahres wurden insgesamt 1,4 Millionen 20-Fuß-Standardcontainer auf dem Netz der Hamburger Hafenbahn transportiert.
Für das Jahr 2021 erwartet HMM einen Gesamtumschlag von rund 130 Millionen Tonnen sowie einen Containerumschlag von 8,7 Millionen TEU. Damit bliebe der Hamburger Hafen auch zum Ende des Jahres unter den Werten des Vorkrisenjahres 2019 (Seegüterumschlag: 133,6 Millionen Tonnen; Containerumschlag: 9,3 Millionen Tonnen).
Quelle:
DVZ