Maersk ordert Schiffe mit Methanolantrieb

Der Schiffsverkehr trägt enorm zur Umweltverschmutzung und zum Klimawandel bei. Die größte Containerreederei geht voran und stellt seine Flotte auf grünes Methanol um. Aus fossilen Brennstoffen sollte die Branche laut Maersk-Chef Skou ganz aussteigen.

Der Chef der weltgrößten Containerreederei Möller-Maersk, Sören Skou, spricht sich für ein Verbot von fossilen Verbrennungsmotoren in der Containerschifffahrt aus. Grüner Treibstoff werde noch eine Zeit lang teurer sein als fossiler, sagte Skou im Interview mit dem „Spiegel“. Deshalb solle Schiffsdiesel zunächst mit einer globalen CO2-Steuer von bis zu 150 Dollar pro Tonne belegt werden. Perspektivisch müsse man „neue Schiffe mit fossilen Antrieben komplett verbieten“, so Skou, „sobald CO2-neutrale Schifffahrt genauso teuer ist wie die mit herkömmlichen Treibstoffen, also etwa ab 2035“.

Vor einigen Jahre hätte Skou noch die hohen Kosten der Umstellung gescheut, mittlerweile habe man das Konzept vom „grünen Treibstoff“ jedoch verstanden. Auch Kunden würden eine Klimaneutralität erwarten, so Skou, und seien auch bereit, dafür zu zahlen. Der Maersk-Chef mache das an Weltmarken wie H&M, Amazon oder Microsoft fest, die ähnliche Ziele formuliert hätten.

Die größte Containerschiffsreederei der Welt hatte erst vor wenigen Wochen acht große Schiffe, die mit grünem Methanol fahren können, geordert. Einsatzbereit sollen die Containerschiffe demnach ab 2024 sein. Sie haben ein Fassungsvermögen von jeweils rund 16.000 Containern und würden dann gut drei Prozent der Flotte ausmachen.

Von grünem Methanol wird gesprochen, wenn dieses nicht mithilfe fossiler Energieträger wie Kohle oder Gas, sondern Erneuerbaren hergestellt wird. Gebaut wurden die Schiffe nach Angaben der dänischen Reederei von Hyundai Heavy Industries. Mit dem südkoreanischen Unternehmen sicherte sich Maersk zudem per Vertrag eine Option auf vier weitere Containerschiffe mit Bio-Methanol-Antrieb ab 2025. Der Reederei zufolge können die neuen Schiffe die jährlichen CO2-Emissionen um rund eine Million Tonnen reduzieren.

Der Schiffsverkehr trägt enorm zur Umweltverschmutzung und zum Klimawandel bei – nach einer Studie des französischen Forschungsinstituts Isemar auf globaler Ebene sogar mehr als der Flugverkehr. Es sei daher Zeit zu handeln, um die Herausforderungen beim Klima für die Branche anzupacken, erklärte das Unternehmen.

Quelle:
NTV

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