Wasserstoff im Güterverkehr: Schrittgeber im Rotterdamer Hafen

Ein Leuchtturmprojekt in Sachen Wassertoff soll im Hafen Rotterdam entstehen. Es geht um die Entwicklung von Wasserstoff-Lkw und den Ausbau einer örtlichen Wasserstofftankstelle.

Im Hafen Rotterdam soll die größte öffentliche Wasserstofftankstelle der Niederlande entstehen. Zunächst soll sie drei emissionsfreie Lkw von Air Products, Schenk Tanktransport und anderen frühen Wasserstoffanwendern im Rotterdamer Hafengebiet versorgen. Perspektivisch könnte sie bis 2025 im Dreieck Rotterdam, Nordrhein-Westfalen und Antwerpen den Einsatz von 1.000 wasserstoffbetriebene Lkws im Schwerlastverkehr unterstützen. Das teilen die an dem Vorhaben Beteiligten – Air Products, Schenk Tanktransport und die Niederländische Organisation für Angewandte Naturwissenschaftliche Forschung (TNO) – mit.

Das Clean Hydrogen and Road Transport Project (CH2aRT), das in Zusammenarbeit mit dem Hafen Rotterdam entsteht, verfolgt neben dem Ausbau der Wasserstoff-Tankstelle das Ziel, die Entwicklung von Wasserstoff-Lkw voranzubringen. Es konzentriert sich auf den Einsatz von Wasserstoff im Schwerlastverkehr und wird durch das DKTI-Transportprogramm (Demonstration Scheme for Climate Technologies and Innovations in Transport) des niederländischen Ministeriums für Infrastruktur und Wasserwirtschaft subventioniert.

In einem ersten Schritt sollen laut den Initiatoren drei emissionsfreie Lkw von Air Products, Schenk Tanktransport und anderen frühen Wasserstoffanwendern im Rotterdamer Hafengebiet versorgt werden. Air Products wird die Tankstelle im Botlek-Gebiet bauen und betreiben sowie den grünen Wasserstoff liefern. Schenk Tanktransport wird die Lkw für seine täglichen Logistikaktivitäten nutzen. TNO soll schließlich das Projekt überwachen und die gewonnenen Erkenntnisse für die weitere Entwicklung und Anwendung von Wasserstoff im Schwerlastverkehr nutzen.

Längerfristig soll damit außerdem HyTrucks unterstützt werden. Das internationale Konsortium hat sich das Ziel gesetzt, bis 2025 im Dreieck Rotterdam, Nordrhein-Westfalen und Antwerpen 1.000 wasserstoffbetriebene Lkw im Schwerlastverkehr in großem Umfang einzusetzen. Zu den daran Beteiligten gehören neben Air Products auch Hafenunternehmen, Transportunternehmen, Tankstellenbetreiber und Lkw-Hersteller.

Air Products können damit zum Einsatz von Wasserstoff im Schwerlastverkehr beitragen, erklärt Vice-President Kurt Lefevere. Er erwartet, dass Wasserstoff dazu beitragen wird, die gesellschaftliche Forderung nach einem nachhaltigeren Verkehr mit null oder geringen Kohlendioxidemissionen (CO2) zu erfüllen.

„Die Wahl von Wasserstoff für schwere Nutzfahrzeuge ermöglicht im Vergleich zu anderen Technologien eine schnellere Betankung, eine größere Fahrzeugreichweite und die Beförderung schwerer Lasten.“

Lefevere betont, dass die Technologie von Air Products bereits in über 250 Projekten auf der ganzen Welt eingesetzt wurde.

Boudewijn Siemons, COO des Rotterdamer Hafens, ergänzt:
„Alle Verkehrsträger, von der Schifffahrt bis zum Straßenverkehr, müssen bis 2050 CO2-neutral sein. Wasserstoff ist eine saubere, praktikable Alternative zu Diesel im Güterverkehr. ”

Harry Schenk, Co-CEO bei Schenk Tanktransport, hebt hervor:

„Schenk Tanktransport konzentriert sich seit Jahren auf die Verringerung der CO2-Emissionen, und seine Flotte besteht nun aus einer zunehmenden Anzahl von Lkw, die mit (Bio) LNG betrieben werden. Wasserstoff als Kraftstoff ist für uns der nächste logische Schritt, um unser Unternehmen und unsere Umwelt noch nachhaltiger und zukunftssicherer zu machen.”

Für TNO Traffic & Transport erklärt dessen Markt-Direktor Martijn Stamm, dass Lkw auf der Basis von Wasserstoff-Brennstoffzellen eine der Möglichkeiten sind, um den CO2-Ausstoß um 100 Prozent zu reduzieren.

„TNO verfügt über langjährige Erfahrung in der Überwachung und Analyse der Zuverlässigkeit, der Wartung und des Verbrauchs von Lkw unter verschiedenen Bedingungen. Neben dieser technischen Analyse befasst sich TNO auch mit der Akzeptanz und Zufriedenheit der Fahrer und analysiert die Möglichkeiten, Hindernisse und Szenarien für die Verbreitung in der Praxis. ”

Quelle:
Transport online

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