DSV fokussiert weiter auf Übernahmekandidaten

Druck vonseiten des Kapitalmarktes gehört für DSV-CEO Jens Björn Andersen zum Tagesgeschäft. Ein Analyst der Sydbank monierte vergangene Woche, dass der dänische Logistiker Probleme habe, Marktanteile zu gewinnen – was durch die am Dienstag vorgelegte Halbjahresbilanz bezogen auf das rein organische Wachstum auch bestätigt wurde. Zudem steht der Aktienkurs von DSV trotz der regelmäßigen Aktienrückkaufprogramme unter Druck. In den vergangenen zwölf Monaten hat er um ein Viertel nachgegeben. Andersen bringt all dies nicht aus der Ruhe und ist für ihn vor allem kein Grund, der Aktie durch eine zeitnahe, weitere Übernahme zusätzliche Fantasie zu verleihen. „Wir haben keine Eile“, unterstreicht der Manager gegenüber der DVZ. Der künftige Erfolg hänge nicht davon ab, dass zeitnah ein weiteres Unternehmen gekauft werde.

Trotzdem beobachtet DSV den Markt weiterhin sehr aktiv, lässt Andersen durchblicken. Man sei offen für entsprechende Gelegenheiten, habe weiterhin einen unternehmerischen Geist und werde die Branchenkonsolidierung auch künftig aktiv begleiten, sagt er.

Kein größerer Zukauf für nur einen Geschäftsbereich
Doch was bedeutet das konkret? Zu den Gerüchten bezüglich einer Übernahme der See- und Luftfrachtaktivitäten von C.H. Robinson möchte er sich nicht äußern. Nur so viel: Grundsätzlich seien global aufgestellte Logistiker weiterhin attraktive Ziele. Angesichts der mittlerweile recht homogenen Verteilung des Geschäfts auf die drei Großregionen Asien/Pazifik, Europa und Nordamerika gebe es keine regionale Präferenz. Zugleich gebe es auch keine Bestrebungen, durch eine größere Übernahme beispielsweise die zuletzt so erfolgreiche Kontraktlogistiksparte auf einen Schlag auf ein höheres Level zu heben. Wie bei UTI und Panalpina würde DSV wohl eher darauf hoffen, die Kontraktlogistik gemeinsam beispielsweise mit der See- und Luftfracht im Zuge eines übergreifenden Deals auszubauen, so der Eindruck aus dem Gespräch.

Hinzu kommt, dass auch DSV trotz der zuletzt so erfolgreich verlaufenen Übernahmen und der starken Halbjahresbilanz nicht immun ist gegen die sich abzeichnende Konjunkturabschwächung. Auch am Konzernsitz in Hedehusene sorgt man sich vor einer möglichen Rezession. Dies gelte umso mehr, da die Transportnachfrage zum Ende des zweiten Quartals merklich nachgelassen habe, so Andersen. Nach aktuellem Stand spreche aber dennoch mehr für eine vergleichsweise milde denn für eine tiefe Rezession, sagt er. Andersen ist halt Optimist.

Quelle:
DVZ

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