Hafen Rotterdam spürt Folgen des Krieges

Die Folgen des Ukraine-Krieges und der EU-Sanktionen gegen Russland wirken am Hafen Rotterdam nach. In den ersten sechs Monaten des laufenden Jahres ging der Containerumschlag um rund 4 Prozent zurück, der Transport von Containern nach Russland kam vollständig zum Erliegen.

Im Gesamtumschlag erzielte der Hafen eine Umschlagmenge von 233,5 Millionen Tonnen. Das ist ein leichter Anstieg (plus 0,8 Prozent) im Vergleich zum Vorjahr. Laut Hafenbetrieb haben die aktuellen Engpässe in der weltweiten Containerlogistik zur Folge, dass sich die Fracht aus den großen in kleinere Containerhäfen verlagere.

Veränderte Ladungsströme
Mit dem Angriffskrieg in der Ukraine haben sich die Ladungsströme und Güterarten im Hafen Rotterdam verändert: Während weniger Container (minus 4,4 Prozent) und Agrarmassengüter (minus 15,1 Prozent) umgeschlagen wurden, war in Rotterdam auch die gedrosselte Produktion der deutschen Stahlindustrie zu spüren, weshalb weniger Eisenerz im Hafen angeliefert wurde (minus 20,6 Prozent). Dagegen stieg die Nachfrage nach LNG als Alternative für Erdgas (plus 45,8 Prozent). Flüssigladung bleibt für den Hafen die wichtigste Güterart. In den ersten sechs Monaten wurden im Hafen rund 105,5 Millionen Tonnen Flüssigladung umgeschlagen. Das ist ein Plus von 4,6 Prozent im Vergleich zum Vorjahr.

Castelein: „Verfügbarkeit von Rohstoffen keine Selbstverständlichkeit mehr“
„In der aktuellen geopolitischen Lage ist Europa sehr verwundbar. Die Verfügbarkeit von Energie und Rohstoffen zu erschwinglichen Preisen ist keine Selbstverständlichkeit mehr“, sagt Allard Castelein, Geschäftsführer des Hafenbetriebs Rotterdam zur Vorlage der Halbjahreszahlen. Erfreulich sei immerhin, dass „konkrete Schritte auf dem Gebiet der Ökologisierung und Autarkie der Energieversorgung unternommen wurden“. Ein besonderes Augenmerk richtete der Hafen bei Vorstellung der Zahlen auf seine Energieprojekte an der Kaikante.

Quelle:
DVZ

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