OOCL mit starken Halbjahreszahlen

Die Linienreederei OOCL aus Hongkong legt starke Zahlen für das zweite Quartal des laufenden Jahres vor. Das Unternehmen steigert trotz sinkenden Umschlags seinen Umsatz gegenüber dem Vorjahresquartal um mehr als 52 Prozent und verzeichnet Erlöse in Höhe von knapp 5,3 Milliarden US-Dollar.

OOCL eröffnet traditionell die Berichtssaison der global operierenden Linienreedereien und gibt Hinweise auf die zu erwartenden Trends für die nachfolgenden Halbjahresberichte der übrigen Carrier.

Die Botschaft der OOCL-Zahlen lautet: Die große Sause der Reedereien geht weiter; dass gleichzeitig die Frachtmenge schrumpft, fällt betriebswirtschaftlich nicht ins Gewicht.

Weniger Ladung, mehr Umsatz
In den ersten sechs Monaten verzeichnet OOCL 7,4 Prozent weniger Be- und Entladungen von 20-Fuß-Standardcontainern (TEU) als im ersten Halbjahr des vergangenen Jahres. Der Umsatz stieg in diesem Zeitraum gleichwohl auf knapp 10,5 Milliarden US-Dollar. Das entspricht gegenüber dem Vorjahreszeitraum einem Anstieg um 61 Prozent.

Der Carrier setzt zwei Drittel seines Umsatzes auf den Strecken zwischen Asien und Europa sowie der Transpazifikroute um. Auf letzterer fällt die gegensätzliche Entwicklung zwischen schrumpfender Transportmenge und steigenden Erlösen besonders ins Auge.

Während bei den Fahrten zwischen Asien und der Westküste von Nordamerika die Anzahl der Be- und Entladungen gegenüber dem Vorjahreshalbjahr um mehr als 12 Prozent zurückgingen, sprangen die Erlöse im Vergleich zur Vorjahresperiode um mehr als 73 Prozent in die Höhe.

Goldgrube Transpazifik
Dies ist das größte Plus aller vier von OOCL bedienten Fahrtgebieten (Transpazifik, Asien-Europa, Transatlantik sowie Intra-Asien/Ozeanien). Die Transatlantik-Route ist für den Carrier mit einem Umsatz-Plus von knapp 58 Prozent äußerst lukrativ. Hier sinkt die Anzahl der Be- und Entladungen um 8,5 Prozent.

Die Überlastungen der maritimen Lieferkette hinterlässt auch bei OOCL Spuren: Die zum Teil langen Wartezeiten vor den Häfen und den dadurch bedingten Verzögerungen führen in den ersten sechs Monaten dazu, dass der Carrier dem Markt 6,3 Prozent weniger Kapazität anbieten kann.

Gleichzeitig sank die Auslastung der OOCL-Flotte wegen schrumpfender Volumen im Vergleich zum ersten Halbjahr 2021 leicht um 1,1 Prozent.

Auch das bleibt eine Marginalie, die die Profitabilität-Entwicklung des Carriers unberührt lässt: Der Umsatz pro TEU stieg gegenüber dem Vorjahreszeitraum um 74 Prozent.

Quelle:
DVZ

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