Französischer Netzchef Lallemand muss gehen

Nicht nur bei uns ist Bahngeschäft immer auch politisches Geschäft. In Frankreich kostet den Bahnmanager offenbar seinen Job, dass er sich an die gesetzlichen Vorgaben hält.

Luc Lallemand, Präsident und Generaldirektor des französischen Infrastrukturbetreibers SNCF Réseau, wird abgesetzt und durch seinen Stellvertreter Matthieu Chabanel ersetzt. Grund dafür ist politischer Krach um die Ertüchtigung des Regionalverkehrsnetzes um Paris.

Lallemand hält sich strikt an die Vorgaben des Eisenbahn-Reformgesetzes von 2018, wonach das Infrastrukturunternehmen als AG in öffentlicher Hand nur Projekte verwirklichen darf, deren Finanzierung gesichert ist. Damit sollte verhindert werden, dass der Netzbetreiber wie in der Vergangenheit Schulden in zweistelliger Milliardenhöhe aufbaut. Der Ausbau des Regionalnetzes läuft jedoch finanziell aus dem Ruder, weswegen Lallemand das Projekt auf Eis legen wollte – sehr zum Ärger der Gebietskörperschaft.

Die französische Regierung will sich das Verhältnis mit der Region Île-de-France zu Beginn der zweiten Amtszeit von Präsident Emmanuel Macron nicht verscherzen und entlässt den Netzchef deswegen.

Quelle:
DVZ

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