Hapag-Lloyd verkündet Milliardenübernahme in Chile

Über das zugekaufte südamerikanische Unternehmen sichert sich das Hamburger Traditionshaus Beteiligungen an zahlreichen Hafenterminals. Geld dafür ist ausreichend in der Kasse.

Die Hamburger Reederei Hapag-Lloyd hat für rund eine Milliarde US-Dollar (etwa 1 Mrd Euro) das Terminal- und Logistikgeschäft der chilenischen Sociedad Matriz SAAM S.A. übernommen. Am Dienstag sei ein Anteilskaufvertrag über den Erwerb der in Chile ansässigen Gesellschaften SAAM Ports S.A. und SAAM Logistics S.A. sowie eines dazugehörigen Immobilienportfolios geschlossen worden, teilte Hapag-Lloyd in Hamburg mit. Die Verkäufer gehören zur Gruppe der chilenischen Quiñenco S.A., die wiederum über die CSAV S.A. mittelbar mit 30 Prozent an Hapag-Lloyd beteiligt ist.

Die SAAM Ports S.A. ist den Angaben zufolge an zehn Hafenterminals beteiligt. Der Schwerpunkt liege in Chile, aber auch in vier weiteren süd- und mittelamerikanischen Ländern sowie in Florida (USA). Die SAAM Logistics S.A. wiederum ergänze das Terminalgeschäft an fünf Standorten in Chile. Beide Unternehmen wiesen 2021 als Ergebnis vor Zinsen, Steuern, Abschreibungen und Abschreibungen auf immaterielle Vermögenswerte (EBITDA) zusammen rund 115 Millionen US-Dollar (116 Mio Euro) aus.

Einen Gewinn vor Zinsen und Steuern (Ebit) von bis zu 18,2 Milliarden Euro erwartet Hapag-Lloyd für 2022, den wohl weitaus höchsten Gewinn, den je ein Hamburger Unternehmen erzielt hat. Bereits im zweiten Jahr in Folge profitiert Hapag-Lloyd damit von den logistischen Verwerfungen, die durch die Pandemie verursacht wurden. Auch im Vorjahr gab es satte Milliarden-Gewinne, die an die Aktionäre – darunter die Stadt Hamburg – zum Teil ausgeschüttet wurden. Ende August dieses Jahres hatte Unternehmenschef Rolf Habben Jansen gesagt, dass er weitere Beteiligungen an Containerterminals ins Auge fasse. „Wir haben in den vergangenen Jahren gelernt, dass es vorteilhaft sein kann, bei der Abfertigung der eigenen Schiffe einen gewissen Einfluss auf die Infrastruktur zu haben“, sagte er damals. So seien die Erfahrungen mit dem Containerterminal Altenwerder der HHLA in Hamburg und mit dem Terminal Tanger Med von Eurogate am Mittelmeer sehr positiv. Zuletzt habe Hapag Lloyd in den Terminal am JadeWeserPort in Wilhelmshaven investiert und einen Neubau mit Eurogate im ägyptischen Damietta beschlossen. Nun kommt Südamerika hinzu.

Quelle:
Welt.de

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