Eurokai meldet weniger Containerumschlag

An den Containerterminals, an denen der Konzern Eurokai beteiligt ist, wurden in den ersten drei Monaten dieses Jahres deutlich weniger Boxen umgeschlagen. An den neun Terminals in Nordeuropa, dem Mittelmeer und Russland wurden zusammengerechnet 2,62 Millionen TEU gehändelt. Das sind 16,1 Prozent weniger als im Vergleich zum ersten Quartal des Vorjahres. Das geht aus dem am Mittwoch veröffentlichen Zwischenbericht des Unternehmens hervor.

An den drei deutschen Terminals von Eurogate in Bremerhaven, Hamburg und Wilhelmshaven beträgt der Rückgang 19,8 Prozent. Es wurden 1,59 Millionen Containereinheiten umgeschlagen. Auch an den drei italienischen Contship-Terminals war die Entwicklung zu Jahresbeginn mit zusammengerechnet 16,5 Prozent rückläufig. Einzige Ausnahme: Das Terminal Salerno südlich von Neapel legte um 13,5 Prozent zu und schlug mehr als 85.000 TEU um. Das Terminal im marokkanischen Tanger war nicht so stark wie die anderen Anlagen vom Rückgang betroffen, hier wurden lediglich 3,6 Prozent weniger Boxen als im ersten Quartal 2022 umgeschlagen.

Der zweistellige Mengenrückgang der Eurogate-Terminals liegt damit in ähnlicher Höhe wie derer der europäischen Wettbewerber. Die Hamburger Hafen und Logistik AG (HHLA) meldete für ihre Terminals in Hamburg, Estland und der Ukraine vergangene Woche einen Rückgang von 18,6 Prozent. Im Hafen von Rotterdam wurden in den ersten drei Monaten dieses Jahres 11,6 Prozent weniger Container umgeschlagen.

Quasi zum Erliegen gekommen ist der Umschlag am Eurogate-Terminal im russischen Ust-Luga nahe St. Petersburg. Hier wurden in den ersten drei Monaten dieses Jahres noch 278 TEU umgeschlagen, 95,5% Prozent weniger als noch im ersten Quartal des Vorjahres. Durch die Sanktionen gegen das Land haben so gut wie alle Reedereien Ihre Dienste von und nach Russland sowie Ihre Geschäftsaktivitäten innerhalb des Landes eingestellt. Für Eurogate steht es zurzeit nicht zur Disposition, sich von der 20-prozentigen Minderheitsbeteiligung am Ust-Luga Container Terminal zu trennen, wie ein Unternehmenssprecher gegenüber der DVZ sagte.

Niedrigere Container-Lagergebühren dämpfen Konzernergebnis
Auch wenn der Eurokai-Konzern als Kommanditgesellschaft auf Aktien in ihren Quartalsberichten keine genauen Finanzkennzahlen veröffentlichen muss, ist die Tendenz klar. Das Unternehmen meldet allgemein ein „deutlich rückläufiges“ Ergebnis für die ersten drei Monate des Jahres und begründet dies – neben der nachlassenden Konjunktur und rückläufiger Mengen – vor allem mit niedrigeren Lagergebühren für Container. Ähnlich wie beim Wettbewerber HHLA, trugen die Lagergelder in 2022 noch „ganz erheblich zu dem guten Ergebnis“ bei. Die Fahrpläne der Reedereien waren lange Zeit aus dem Takt geraten und die Container mussten länger auf den Terminals stehen, was zu lukrativen Einnahmen führte.

Für den Gesamtkonzern rechnet Eurokai für das laufende Jahr 2023 mit einem „spürbar rückläufigen“ Ergebnis. Für den Bereich der Eurogate-Terminals erwartet man – verglichen mit dem Vorjahr – zwar auch deutlich weniger Umsatz, geht aber unterm Strich von einem positiven Ergebnis aus. Für die italienischen Contship-Terminals ist die Prognose negativ.

Quelle:
DVZ

Schreibe einen Kommentar