Hapag-Lloyd performt besser als die Konkurrenz

Die Containerreederei Hapag- Lloyd hat im ersten Quartal des laufenden Jahres von allen maßgeblichen Top-Carriern beim Betriebsgewinn die höchste Marge erzielt. Dies ergibt eine Analyse des Marktforschers Alphaliner.

Der deutsche Anbieter, der mit einer Stellplatzkapazität von rund 1,8 Millionen TEU und einem daraus resultierenden Marktanteil von 6,7 Prozent auf Rang 5 der größten Reedereien liegt, erwirtschaftete in den ersten drei Monaten eine EBIT-Marge von 31,1 Prozent und ist mit diesem Wert derzeit der mit Abstand profitabelste Player unter den großen Containerreedereien. MSC (veröffentlicht keine Unternehmenszahlen) und CMA CGM (weist für seine Containersparte kein EBIT aus) sind nicht Teil der Analyse.

Hapag-Lloyd liegt gut im Markt
Der Hintergrund der bemerkenswerten Performance ist zum einen, dass Hapag-Lloyd von allen Reedereien am Markt die höchste durchschnittliche Frachtrate durchsetzte. So erzielte der Carrier pro transportiertem 20-Fuß-Standardcontainer 1.999 US-Dollar (minus 27 Prozent gegenüber dem Vorjahresquartal); das sind fast 12 Prozent mehr als Allianzpartner Ocean Network Express (ONE), der mit einer durchschnittlich erzielten Frachtrate von 1.788 Dollar/TEU (minus 39,4 Prozent) auf Rang zwei vor Cosco Shipping (1.126 Dollar/TEU; minus 55,6 Prozent) und Maersk (1.436 Dollar/TEU; minus 36,9 Prozent) rangiert.

Zum anderen profitierte der deutsche Carrier maßgeblich davon, dass er in den ersten drei Monaten des Jahres mit einem Wert von minus 5 Prozent deutlich weniger Tonnage verlor als der Gesamtmarkt, der um 6,7 Prozent schrumpfte.

Boom endgültig vorbei
Insgesamt fuhren die maßgeblichen Containerreedereien einen addierten Betriebsgewinn von 6,9 Milliarden Dollar ein; gegenüber dem Vorjahreszeitraum, in dem 35,9 Milliarden Dollar zusammenkamen, ist das ein Minus von 80,8 Prozent. Die branchenweite durchschnittliche EBIT-Marge für das erste Quartal beträgt 13,1 Prozent; im Vorjahr hatte der Wert noch bei 33,3 Prozent gelegen.

Nach dem knapp drei Jahre anhaltenden Boom der Branche markiert das erste Quartal 2023 das erste, in dem einige Carrier wieder Verluste einfahren. So verzeichnet die israelische Containerreederei Zim eine EBIT-Marge von minus 1 Prozent; im Vorquartal hatte der Carrier noch eine Marge von 26,7 Prozent erwirtschaftet.

Der taiwanische Carrier Wan Hai fährt mit einer EBIT-Marge von minus 13,1 Prozent noch tiefer in die roten Zahlen. Die weiteren Aussichten der Branche sind schlecht: Nach den Spotraten kollabieren nun auch die längerfristigen Kontraktraten; im Monat Mai sinken die längerfristigen Transportpreise um gleich 27,5 Prozent gegenüber dem Vormonat.

Quelle:
DVZ

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