Bahn-Mitarbeiter bezweifeln erfolgreichen Umbau

Mit der Strategie der »starken Schiene« will die Deutsche Bahn ihr Netz stärken und die Fahrgastzahlen verdoppeln. Doch nur jeder dritte Beschäftigte der DB Netz AG glaubt an eine erfolgreiche Umsetzung.

Nur noch etwa jeder dritte Beschäftigte bei der DB Netz AG, eben jener Gesellschaft, in der die Deutsche Bahn ihre Infrastruktur bündelt, geht davon aus, dass die Strategie »starke Schiene« noch erfolgreich umgesetzt wird – trotz Milliardenförderung vom Bund. Das geht aus einer Befragung aus dem Jahr 2022 hervor, an der 32.000 der 57.500 Mitarbeiter teilgenommen haben und die nun in Konzernkreisen kursiert.

Mit der »starken Schiene« möchte der Staatskonzern in Dauerkrise das von ihm vernachlässigte Netz stärken sowie die Fahrgastzahlen bis 2030 verdoppeln. Allerdings wollen immer weniger Bahn-Mitarbeiter glauben, dass das auch gelingt.

Optimismus sinkt
Noch vor drei Jahren lag der Zuversichtswert höher, bei 37 Prozent – im Vergleich zu 34 heute. Im Unternehmen würde häufiger all jenes nicht rechtzeitig beendet, »was uns nicht weiterbringt«, klagen die Mitarbeiter. Zudem fielen Entscheidungen oft zu spät.

Nur ein Drittel der Bahner findet, dass die bislang umgesetzten Maßnahmen aus der letzten Mitarbeiterbefragung zu Verbesserungen geführt hätten. Entsprechend verharrt ihre Jobzufriedenheit auf mäßigem Niveau: bei 3,9 von 5 möglichen Punkten.

Zuletzt gab es auch in der Ampelkoalition kontroverse Diskussionen über die Finanzierung der Bahn. Zwar sollen die Mittel für die Sanierung des maroden Schienennetzes steigen, doch nicht so stark, wie es die Bahn für notwendig hält. 45 Milliarden Euro hat das Unternehmen bis 2027 dafür als Bedarf angemeldet. Doch trotz Mehreinnahmen aus der geplanten Erhöhung der Lkw-Maut und einer diskutierten Entnahme von Geld aus dem Klima- und Transformationsfonds des Bundes bliebe immer noch eine Finanzlücke von 18 Milliarden Euro.

Quelle:
Spiegel

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