Cosco und OOCL brechen ein

Der nicht testierte Zwischenbericht der Hongkonger Linienreederei OOCL für das erste Halbjahr des laufenden Jahres sowie eine Einschätzung des chinesischen Carriers Cosco Shipping Lines über die zu erwartenden Geschäftsahlen für die ersten sechs Monate eröffnen die Saison der Halbjahresberichte in der Containerschifffahrt.

Die beiden Veröffentlichungen dürften trotz jeweils zum Teil unterschiedlicher Set-ups der anderen großen Player hinsichtlich Fahrtgebieten, Kunden- und Ratenstrukturen ein Fingerzeig sein für die zu erwartende Tendenz der in den kommenden Wochen folgenden Halbjahresberichte.

OOCL gibt im Rahmen der Veröffentlichung für das erste Halbjahr gegenüber dem entsprechenden Vorjahreszeitraum einen massiven Umsatzeinbruch in Höhe von rund 6,3 Milliarden US-Dollar bekannt; das entspricht einem Minus von rund 60 Prozent.

Noch weiter abwärts geht es bei Cosco Shipping: Das chinesische Staatsunternehmen veröffentlicht keine Umsatzzahlen; es erwartet für das erste Halbjahr ein EBIT von 3,4 Milliarden Dollar, gegenüber der Vorjahresperiode ein Einbruch von 74,1 Prozent.

Lichtblick Transatlantik-Trade
OOCL hat in den ersten sechs Monaten des Jahres unter dem Strich kaum Ladung verloren. Für die vergleichsweise freundliche Ladungsentwicklung von minus 1 Prozent gegenüber dem Vorjahreswert (entspricht einer Anzahl von rund 3,6 Millionen 20-Fuß-Standardcontainer, TEU) sorgt vor allem die sehr starke Performance auf dem Transatlantik-Trade (rund 257.000 TEU, plus 19,7 Prozent) und die beachtliche Ladungsentwicklung auf der Route zwischen Asien und Europa (rund 812.000 TEU, plus 0,4 Prozent).

Trotz der deutlichen Rückgänge liegen die aktuellen Zahlen deutlich über denen des ersten Quartals des Vor-Corona-Jahres 2019. Cosco Shipping erwartet zwar auch beim Gewinn ein deutliches Minus von 74,4 Prozent auf rund 2,7 Milliarden Dollar.

Dieser Wert entspricht rund dem Zehnfachen des Ergebnisses im entsprechenden Zeitraum von vor Corona im Jahr 2019, als der Carrier einen Profit von rund 277,4 Millionen Dollar erwirtschaftete.

OOCL performt hingegen inzwischen nach den Höhen der vergangenen drei Jahre wieder in relativer Nähe zum Geschäftsniveau des ersten Halbjahres 2019. Damals erlöste der Carrier rund 3 Milliarden Dollar; mit aktuell 4,1 Milliarden Dollar liegt OOCL immerhin noch 38,3 Prozent über diesem Vor-Corona-Wert.

Quelle:
DVZ

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