Huawei-Technik-Verbot wäre für Deutsche Bahn teuer

Das von der Bundesregierung diskutierte Verbot von Huawei-Technik könnte die Deutsche Bahn teuer zu stehen kommen. Für den Austausch der Infrastruktur müsste die Bahn bis zu 400 Millionen Euro investieren.

Ein drohendes Verbot von Technik des chinesischen Netzwerkausrüsters Huawei aus Sicherheitsgründen würde die Deutsche Bahn vor große Probleme stellen.

Es kostete bis zu 400 Millionen Euro, wenn die Bahn ihre gesamte Huawai-IT-Infrastruktur austauschen müsste, berichtet „Der Spiegel“ mit dem Verweis auf interne Konzernunterlagen. Das betreffe zum Beispiel den Zugfunk.

Zeitverzögerungen bei wichtigen Projekten befürchtet
Neben den finanziellen Belastungen drohen der Deutschen Bahn auch erhebliche Zeitverzögerungen. Bei einem kurzfristigen Austausch würde Projekten der Bahn „ein Zeitverzug von fünf bis sechs Jahren“ drohen, heißt es in dem Papier. Allein in Norddeutschland müssten danach fast 800 Basisstationen für den sogenannten Zugfunk ausgetauscht werden. Dieses Netz stellt die Kommunikation zwischen Zugpersonal und Leitstelle sicher. Seit 2015 nutzt die Bahn dort chinesische Bauteile.
Gravierend wären die Folgen auch für die konzerninterne IT-Infrastruktur. Hier wären weite Teile des Kernnetzes betroffen. Eine Sprecherin der Bahn wollte sich dazu nicht äußern.

Deutsche Bahn besonders betroffen
Aus Sorge vor Spionage aus China diskutieren Politiker von SPD, Grünen und FDP ein Verbot von Huawei-Technik. Die EU-Kommission hatte bereits im Juni ihre Mitgliedsstaaten aufgefordert, ihre 5G-Mobilfunknetze vor aus ihrer Sicht risikobehafteten Anbietern besser zu schützen.

Während es der EU bereits gelungen sei, die Abhängigkeiten in anderen Sektoren wie dem Energiesektor in Rekordzeit zu verringern, betonte EU-Binnenmarktkommissar Thierry Breton: „Bei 5G sollte es nicht anders sein. Wir können es uns nicht leisten, kritische Abhängigkeiten aufrechtzuerhalten, die zu einer ‚Waffe‘ gegen unsere Interessen werden könnten.

„Für die Deutsche Bahn ist die Diskussion besonders brisant, weil sie erst im Dezember 2022 einen Großteil des Ausbaus ihrer Digitalinfrastruktur für 64 Millionen Euro an eine Telekom-Tochter vergeben hatte, die Huawei-Komponenten verwendet.

Quelle:
Tagesschau

Schreibe einen Kommentar