UPS: Gewinnrückgang und pessimistischer Ausblick

Der US-amerikanische Paketdienstleister meldet weniger Umsatz, Gewinn und Volumen für das dritte Quartal und korrigiert die Erwartungen an das Gesamtjahr zum wiederholten Mal nach unten. In mindestens einem Segment gibt es eine positive Entwicklung.

Der US-amerikanische Paketdienstleister United Parcel Service (UPS) meldet für das dritte Quartal 2023 einen Umsatz von 21,1 Milliarden US-Dollar (rund 20 Milliarden Euro). Das sind 12,8 Prozent weniger im Vergleich zum Vorjahreszeitraum. Vor der Pandemie, im dritten Quartal 2019, lag der Umsatz bei 18,3 Milliarden US-Dollar. Der konsolidierte Gewinn des Unternehmens brach zwischen Juli und September dieses Jahres um fast 57 Prozent auf 1,3 Milliarden US-Dollar ein (Q3 2019: 1,2 Milliarden US-Dollar).

Als Begründung für die Entwicklung nennt Carol Tomé, CEO von UPS, „ungünstige makroökonomische Bedingungen“, die die weltweite Nachfrage im Quartal negativ beeinflusst haben.

Der Dienstleister spürte im Sommer dieses Jahres zudem einen Volumenrückgang, der durch die Tarifverhandlungen mit der amerikanische Gewerkschaft Teamsters und der Ankündigung möglicher Streiks ausgelöst wurde. Arbeitsniederlegungen konnten durch die Einigung auf einen neuen Fünfjahresvertrag abgewendet werden „und das Volumen, das während unserer Tarifverhandlungen umgeleitet wurde, beginnt in unser Netzwerk zurückzukehren“, wird Tomé in einer Mitteilung zu den Quartalszahlen am Donnerstag zitiert.

Healthcare-Bereich legt zu
An den Zahlen ist dieser Trend noch nicht ablesbar. Im amerikanischen Markt ging das tägliche durchschnittliche Volumen um 11,5 Prozent zurück, während der Umsatz je Sendung um 2 Prozent gesteigert werden konnte. Im zweiten Quartal lag der Volumenverlust noch bei knapp 10 Prozent. International wurden durchschnittlich 6,6 Prozent weniger Sendungen pro Tag transportiert, der Umsatz ging um gut 11 Prozent auf 4,2 Milliarden US-Dollar zurück. Im Geschäftsbereich Supply Chain Solutions machte UPS im dritten Quartal gut 20 Prozent weniger Umsatz (3,1 Milliarden US-Dollar), wobei das Unternehmen einen Zuwachs im Bereich HealthCare verbuchte.

In diesem Segment, das besonders auf zeitkritische Lösungen angewiesen sind, stellt sich UPS mit der vor vier Wochen angekündigten Übernahme des Dienstleisters MNX Global Logistics, breiter auf. Gestern wurde zudem der Kauf des US-Logistikers Happy Returns bekannt gegeben. Das Unternehmen ist spezialisiert auf Prozesse zur Rücksendung von Paketen – zum Teil ohne Verpackung und Etiketten.

UPS korrigiert Prognose erneut nach unten
Mit Veröffentlichung der Quartalszahlen korrigiert UPS zum wiederholten Mal die Erwartungen an das Gesamtjahr 2023 nach unten. Das Unternehmen rechnet nun mit einem konsolidierten Umsatz zwischen 91,3 und 92,3 Milliarden US-Dollar sowie mit einer konsolidierten, bereinigten operativen Marge zwischen 10,8 und 11,3 Prozent. Durch die Herabsenkung des Ziels sollen die „globalen makroökonomische Unsicherheiten“ berücksichtigt werden. Bei Vorlage der Halbjahreszahlen Anfang August ging man noch von rund 93 Milliarden US-Dollar und einer Marge von 11,8 Prozent aus. Zu Jahresbeginn wurde sogar ein möglicher Umsatz von knapp 100 Milliarden Dollar prognostiziert.

Quelle:
DVZ

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