C.H. Robinson erneut mit schwachem Quartal

Die börsennotierte Spedition verzeichnete im vierten Quartal in Folge Rückgänge bei allen wichtigen Finanzkennzahlen. CEO Dave Bozeman setzt auf mehr Effizienz durch Automatisierung und besseren Kundenservice, um die Trendwende zu schaffen.

Der Logistikdienstleister mit Hauptsitz in Eden Prairie im US-Bundesstaat Minnesota legt eine durchwachsene Quartalsbilanz vor: Er verzeichnete zwischen Juli und September einen Bruttogewinn von 626,6 Millionen US-Dollar, der um 28,9 Prozent unter dem Vorjahresquartal lag. Der Gesamtumsatz von C.H. Robinson (CHR) im dritten Quartal 2023 schrumpfte um 27,8 Prozent auf 4,3 Milliarden Dollar; 2022 lag der Wert noch bei 6 Milliarden Dollar. Das Unternehmen hat dabei gleichzeitig seine Ausgaben um 13,1 Prozent (von 599,6 auf 521,2 Millionen Dollar) verringert und die Personalkosten von 437,5 Millionen Dollar im dritten Quartal 2022 um 21,5 Prozent gesenkt auf jetzt 343,5 Millionen Dollar. Das Betriebsergebnis für das dritte Quartal brach im Jahresvergleich um 60,5 Prozent ein, von 287,6 Millionen Dollar 2022 auf 113,5 Millionen Dollar in diesem Jahr. Die operative Marge erreichte nur noch 17,9 Prozent nach 34,4 Prozent von Juli bis September 2022 (minus 16,5 Prozentpunkte).

Mit dem nordamerikanischen Landverkehr erzielte CHR im dritten Quartal mit knapp 3,1 Milliarden Dollar Umsätze, die um 22,9 Prozent unter dem Vorjahreswert lagen (4 Milliarden Dollar). Der Ertragseinbruch fiel mit einem Minus beim Bruttogewinn von 31,34 Prozent (von 563,8 Millionen Dollar auf 386,5 Millionen Dollar) und einem Rückgang des Betriebsergebnisses von 211,9 Millionen Dollar auf 112,1 Millionen Dollar (minus 47,1 Prozent) sogar noch stärker aus. Im Internationalen Speditionsgeschäft setzte CHR im Berichtsquartal nur noch 719 Millionen Dollar um (Q3 2022: 1,5 Milliarden Dollar; minus 31,6 Prozent) bei einem Betriebsergebnis von 3,5 Millionen Dollar (Q3 2022: 86 Millionen Dollar; minus 95,9 Prozent).

Automatisierung soll Erträge steigern
CEO Dave Bozeman, der CHR seit Ende Juni führt, zeigte sich in der Finanzmitteilung zwar mit der Unternehmensentwicklung, nicht aber mit den Kennzahlen zufrieden. Die stark fallenden Gewinne stellte er in den Kontext einer krisengeschuldet schwachen weltweiten Transportnachfrage. CHR sei dabei für Kunden im US-Markt, der in diesem Jahr die Pleite des drittgrößten Teilladungsspediteurs Yellow erlebt hatte, ein finanziell gesunder und stabiler Partner.

Das Unternehmen habe erfolgreich an der Effizienz seiner Prozesse gearbeitet: „Wir setzen unsere Pläne zur Rationalisierung unserer Prozesse um, indem wir Verschwendung und manuelle Tätigkeiten beseitigen, und das Ergebnis sind erhebliche Kostensenkungen und Produktivitätssteigerungen in unserem gesamten Unternehmen, die über unsere erklärten Ziele hinausgehen“, sagte Bozeman. Das Unternehmen habe mit stärkerer Automatisierung und verbesserter Statustransparenz Innovationen eingeführt, die den Kundenservice spürbar verbesserten. US-Analysten hatten deshalb ein stärkeres Quartalsergebnis erwartet.

Quelle:
DVZ

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