GDL-Chef Weselsky prophezeit harten Arbeitskampf

Der Vorsitzende der Lokführergewerkschaft hat der Deutschen Bahn mit einem harten Arbeitskampf gedroht. Über die Knackpunkte in der laufenden Tarifrunde sprach er mit der DVZ-Schwesterzeitung „Rheinische Post“.

Im September kommenden Jahres geht Claus Weselsky in den Ruhestand. In der aktuellen Tarifrunde zeigt sich der Vorsitzende der Gewerkschaft Deutscher Lokführer (GDL) noch einmal kampfeslustig. Die Arbeitgeberseite mauere bei der Absenkung der Arbeitszeit und habe kein Interesse daran, die Berufe bei der Bahn aufzuwerten. Deswegen werde dieser Arbeitskampf der härteste, sagt er im aktuellen Interview mit der „Rheinischen Post“ (RP).

„Wenn man einen Kompromiss will, muss man über alle Sachverhalte sprechen. Dem verweigert sich die Bahn bei der Reduzierung der Arbeitszeit“, sagt der GDL-Chef und betont, dass man sich nicht allzu viel Zeit lassen mit dem nächsten Warnstreik.

In der vergangenen Woche standen von Mittwochabend bis Donnerstagabend bereits weite Teile des Fern-, Regional- und Güterverkehrs wegen eines Warnstreiks still. Streiks über Weihnachten schließt Weselsky aber aus. „Die GDL hat bisher noch nie zu Weihnachten gestreikt. Dabei bleibt es“, sagt er weiter.

Derzeit lässt die GDL ihre Mitglieder über unbefristete Streiks abstimmen. Weselsky rechne mit einem Ergebnis kurz vor oder nach Weihnachten.

Mit der Urabstimmung will sich der GDL-Chef den Arbeitskampf vor allem rechtlich absichern. Zu lange Warnstreiks könnten von den Arbeitsgerichten verboten werden. Für Streiks nach einer Urabstimmung gibt es keine Vorgaben was Dauer und Häufigkeit angeht.

Die GDL fordert im Konflikt unter anderem 555 Euro mehr pro Monat sowie eine Inflationsausgleichsprämie. Knackpunkt des Konflikts ist aber ihre Forderung nach einer Absenkung der Arbeitszeit für Schichtarbeiter von 38 auf 35 Wochenstunden bei vollem Lohnausgleich.

Die Bahn lehnt das ab. Sie bietet bislang 11 Prozent mehr Geld bei einer Laufzeit von 32 Monaten sowie die geforderte Inflationsausgleichsprämie. Dieses Angebot sei lächerlich, sagt Weselsky im Interview mit der RP und fügt hinzu: „Dann bleiben am Ende rund 4 Prozent mehr“.

Quelle:
DVZ

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