Waberer’s verliert im Transportgeschäft

Der börsennotierte ungarische Logistikdienstleister erreicht im dritten Quartal 2023 finanziell das Vorjahresniveau. Dabei haben sich die Kennzahlen der Segmente internationaler Straßentransport, regionale Kontraktlogistik und Versicherungen gegenläufig entwickelt. Für das gesamte Jahr rechnet das Unternehmen weiter mit Gewinnen von 40 Millionen Euro.

Quartalsbilanz mit Schwächen: Nach dem zweiten Quartal meldet Waberer’s auch zwischen Juli und September rückläufige Einnahmen im internationalen Straßentransport (ITS), dem umsatzstärksten Geschäftsbereich des börsennotierten Logistikkonzerns. Mit 104,9 Millionen Euro schrumpften die ITS-Umsätze gegenüber dem Vorjahresquartal um 4,5 Prozent (2022: 109,8 Millionen Euro). Diesmal erzielte der Dienstleister damit einen Verlust (EBIT) von 1,2 Millionen Euro in dem Segment bei einer EBIT-Marge von minus 1,2 Prozent (Vorjahresquartal: 3,5 Millionen Euro EBIT, EBIT-Marge 3,2 Prozent). Insgesamt erreichte das ungarische Unternehmen zwischen Juli und September mit 174,6 Millionen Euro exakt dieselben Umsätze wie im selben Zeitraum 2022.

Für die stabile Entwicklung war vorrangig der Bereich regionale Kontraktlogistik (RCL) verantwortlich, in dem Waberer’s nach 51,3 Millionen Euro im Vorjahresquartal diesmal Umsätze von 52,9 Millionen Euro erzielte. Daraus resultierte ein Gewinn vor Zinsen und Steuern (EBIT) von 5,5 Millionen Euro (plus 62 Prozent; Q3 2022: 3,4 Millionen Euro). Die EBIT-Marge in diesem Segment legte um 3,8 Prozentpunkte gegenüber dem Vorjahreszeitraum zu, auf nun 10,3 Prozent (Q3 2022: 6,6 Prozent).

Auch Waberer’s Versicherungssparte legte mit Umsätzen von 21,0 Millionen Euro gegenüber dem dritten Quartal 2022 um 23,8 Prozent zu (Q3 2022: 17,0 Millionen Euro). In diesem Segment verbesserte der Logistikkonzern das EBIT von 2,8 Millionen Euro zwischen Juli und September 2022 auf jetzt 3,7 Millionen Euro (plus 32,5 Prozent); die EBIT-Marge steigt im Berichtszeitraum gegenüber 2022 um 1,2 Prozentpunkte auf 17,8 Prozent.

Barna erwartet 40 Millionen Euro Jahresgewinn
Waberer’s CEO und Chairman Zsolt Barna deutet die Ergebnisse als Beleg für die Flexibilität der Konzernorganisation. Eine divergierende Nachfrage bei den Kunden des Dienstleisters sowie negative makroökonomische Trends kennzeichneten die Entwicklung ebenso wie eine unveränderte Gewinnerwartung von 40 Millionen Euro für das Gesamtjahr 2023. Zudem forderten regulatorische Veränderungen das Unternehmen heraus: „Zum Beispiel sind wir in mehreren Ländern mit erheblichen Mauterhöhungen konfrontiert, die ab 2024 in Kraft treten werden“, so Barna laut einer Unternehmensmitteilung.

Dennoch habe Waberer’s im Laufe des Quartals durch einen regionalen Zukauf sowie in der Due-Diligence-Phase für die Akquisition des ungarischen Bahnlogistikers Petrolsped Grundlagen für langfristiges Wachstum geschaffen. Ferner mache der Bau des bisher größten Lagers Fortschritte und aktuelle Ausschreibungen im Automobilbereich könnten einen erheblichen Einfluss auf das zukünftige Konzernergebnis haben. Barna kündigte die Veröffentlichung einer gruppenweiten Strategie samt mittelfristiger Vision für die Waberer‘s-Gruppe an.

Quelle:
DVZ

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