Druck auf die Deutsche Bahn – GDL boxt regional die 35-Stunden-Woche durch

Mit mehreren regionalen Verkehrs- und Eisenbahnunternehmen erzielt die GDL Einigungen. Kurz nach dem neuesten Angebot der Deutschen Bahn im Tarifkonflikt macht die Lokführergewerkschaft damit Druck auf den Großkonzern.

Die Lokführergewerkschaft GDL und das Eisenbahnunternehmen Abellio haben sich auf einen neuen Tarifvertrag geeinigt. Nach Gewerkschaftsangaben wurde die zentrale Forderung der GDL nach einer 35-Stunden-Woche für Schichtarbeiter erfüllt. Außerdem habe man sich auf eine Steigerung bei den Gehältern verständigt. Die Reduzierung der Arbeitszeit von 38 auf 35 Stunden erfolgt nach Angaben von Abellio in mehreren Stufen bis 2028. Auch mit weiteren Unternehmen wurde in dieser Woche laut Pressemitteilung der GDL bereits eine 35-Stunden-Woche vereinbart. Es handelt sich dabei meist um regional agierende Eisenbahnunternehmen.

„Mit dem erzielten Ergebnis geht Abellio an die Schmerzgrenze der finanziellen Belastungen“, sagte der Vorsitzende der Abellio-Geschäftsführung, Rolf Schafferath. Die GDL verwies darauf, dass inzwischen mit 18 Partnern, darunter mehrere regionale Bahnunternehmen, neue Tarife vereinbart worden seien. Mit Blick auf die stockenden Verhandlungen mit der Deutschen Bahn teilte die GDL mit: „Die DB isoliert sich damit immer weiter und zeigt, wie weit sie sich von den Interessen ihrer eigenen Beschäftigten entfremdet hat.“ Abellio betreibt große Strecken des Schienennetzes in Sachsen-Anhalt, sowie darüber hinaus Linien bis nach Niedersachsen und Thüringen.

Die Deutsche Bahn hatte im Tarifstreit mit der Lokführergewerkschaft GDL zuletzt ein neues Angebot vorgelegt. Der Konzern bietet der Gewerkschaft darin unter anderem ein weiteres Wahlmodell zur Arbeitszeit an. DB-Personalvorstand Martin Seiler sagte, dass gemäß dem Angebot Beschäftigte eine Stunde weniger Arbeit bei vollem Lohn ab dem 1. Januar 2026 wählen könnten. Wer sich gegen die Absenkung entscheide, bekomme 2,7 Prozent mehr Geld. In Summe erhielten die Beschäftigten in diesem Fall ab dem 1. Januar 2026 fast 13 Prozent mehr Entgelt als aktuell. Das Wahlmodell ab 1. Januar 2026 richtet sich an Lokführer und das Zugpersonal.

Quelle:
N-TV

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