EU schwächt ab bei Euro 7

Politische Ziele werden ja meist auf Umwegen erreicht. Nachdem ein allgemeines Verbrennerverbot von Umweltaktivisten nicht wirklich durchgesetzt werden konnte, bedient man sich zur Erreichung von Umweltzielen eben eines anderen Werkzeugs und fordert Abgasgrenzwerte, die Autos mit Verbrennungsmotoren extrem verteuern. An der Luftqualität würde das zwar praktisch gar nichts mehr ändern, dem Ziel, dass Autos mit Verbrennungsmotor nicht mehr verkauft werden könnten, käme man damit aber näher.

Die EU-Kommission hat diese Forderungen auch übernommen und dem EU-Parlament präsentiert. Die Autohersteller haben damit ihr ganzes Geschäftsmodell in Gefahr gesehen und eine erhebliche Abschwächung der ursprünglich geplanten gesetzlichen Vorgaben durch das EU-Parlament und die Mitgliedsstaaten erreicht.

Einführung wohl 2026
Die Abgasgrenzwerte für Pkws bleiben im Großen und Ganzen gleich, Verschärfungen gibt es nur in ein paar Details und bei Lkws. Dafür kommen neue Kriterien dazu, die auch Elektroautos betreffen, Stichwort On-Board-Diagnose, Haltbarkeit, Reifen- und Bremsabrieb, wobei in diesen Punkten noch vieles offen ist. Mit tatsächlicher Einführung von Euro 7 wird erst 2026 gerechnet.

Jetzt könnte man sagen: Die Politik ist eingeknickt vor der Autoindustrie. Doch es geht einerseits darum, die höchstnotwendigen Anliegen des Umweltschutzes ernst zu nehmen, aber zugleich den Transformationsprozess auch wirtschaftlich zu ermöglichen. Sonst drohen Arbeitslosigkeit, folglich Rechtsruck, folglich Demokratiegefährdung.

Quelle:
MSN

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