So sehr trifft die Krise im Roten Meer die Verbraucher

Experten geben ein Update zur Lage rund um den Suezkanal und die Auswirkungen auf internationale Lieferketten.

Die Lieferkettenexperten von Setlog haben jetzt vor Panikmache aufgrund der Krise am Suezkanal gewarnt, wo Huthi-Milizionäre Schiffe angegriffen haben. Ralf Düster, Vorstandsmitglied des IT-Anbieters, betonte, dass Verbraucher die Auswirkungen bei bestimmten Konsumgütern aus Asien aktuell kaum spüren. Setlog analysierte 50 Marken im Bereich schnelldrehender Konsumgüter und stellte fest, dass sich Importe von Deko, Kleidung & Co. aus Fernost durch die Suezkanal-Krise im Schnitt um 3,5 bis sieben Tage verzögern. Viele Schiffe nehmen aufgrund der Situation einen Umweg über das Kap der Guten Hoffnung, was zu längeren Transportzeiten führt.

Importeure gleichen die Verzögerungen allerdings durch frühzeitige Planung, Nutzung von Software zur Verfolgung von Containern und rechtzeitige Reaktion auf Fahrplanänderungen aus. Düster betont, dass viele Importeure auch ihre Strategien überdenken und verstärkt nach effizienteren Routen suchen.

Frachtkosten schnellen in die Höhe
Während die Verbraucher hierzulande wenig von der Krise im Roten Meer mitbekommen, besonders was die Preise von Produkten angeht, wirkt sich die Kostenentwicklung der Frachtraten enorm auf die Unternehmen aus. So haben sich die Preise in den letzten Wochen teilweise mehr als verdoppelt. Hapag-Lloyd, Deutschlands größte Container-Reederei, soll nach eigenen Angaben monatliche Mehrkosten im hohen zweistelligen Millionenbereich haben.

Entspannung soll im März eintreten
Derzeit sehen die großen Handelsunternehmen keinen Grund zur Sorge und warnen auch davor, in Panik zu verfallen. Deutlich stärker betroffen von den aktuellen Transportschwierigkeiten ist die Automobilindustrie. Wegen Lieferengpässen musste beispielsweise das Unternehmen Volvo einen Produktionsstopp von wenigen Tagen einlegen, auch beim E-Autobauer Tesla stand die Produktion im Werk in Berlin für ganze zwei Wochen still.

In den kommenden Wochen soll sich dann Entspannung einstellen. „Die Welle dürfte aber bis März durchgeschwappt sein, wobei einige Nachfolgeprobleme durch Leercontainerknappheit erwartet werden, weil die Verteilung aktuell nicht mehr funktioniert. Wir erwarten eine Entspannung der Nachfrage und damit auch der Frachtkosten im März“, so Patrick Merkel, Geschäftsführer von Prologue Solutions, bei Logistik heute.

Quelle:
Logistik-Watchblog

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