Timocom: Spotmarkt ist 2023 um 40 Prozent eingebrochen

Die Frachtenbörse blickt auf ein schwaches Jahr zurück, das erst zu Jahresende eine Trendwende zeigte. Für das erste Quartal 2024 prognostiziert die Ladungsplattform einen schwachen Start mit Transportpreisen, die Mehrkosten nicht abdecken.

Der Spotmarkt im Straßengüterverkehr spiegelte über weite Strecken des vergangenen Jahres die schlechte wirtschaftliche Entwicklung wider. Deshalb verzeichnete Timocom erst im letzten Quartal des Jahres 2023 einen positiven Wert: Die eingegebenen Frachtangebote auf der Plattform lagen in diesem Zeitraum um 18 Prozent über dem Vorjahresniveau. Ausschlaggebend für den Anstieg zu Jahresende waren dabei typische saisonale Effekte durch das Weihnachtsgeschäft und Lagerauffüllungen.

Auch das Verhältnis zwischen Fracht und angebotenem Laderaum veränderte sich spürbar, weil viele Transporteure Fahrzeuge abbauten und ihre Kapazitäten in der Frachtenbörse damit reduzierten. Im vierten Quartal boten die Unternehmen 15,3 Prozent weniger Lkw über die Plattform an; mit einem Minus von 21 Prozent gegenüber dem Vorjahr sticht der Dezember aus dieser Entwicklung negativ heraus.

Starker Einbruch der Frachtangebote
In der Gesamtbetrachtung blieb das Frachtangebot am Spotmarkt 2023 deutlich hinter dem Vorjahr zurück. Europaweit wurden 31 Prozent weniger Ladungen über die Plattform vergeben. Innerhalb Deutschlands fielen sogar vier von zehn Ladungsangeboten weg. Auch die Frachtenbörse spürte damit die von Wirtschaftsforschungsinstituten registrierte Rezession.

Dagegen haben sich die Transportpreise in Deutschland im vierten Quartal 2023 erhöht. Ihr Anstieg gleicht die Kostenentwicklung bei Löhnen und Energie aus. Um auch die Mauterhöhung aufzufangen, sei nach Einschätzung der Transportverbände ein Plus von bis zu 12 Prozent erforderlich, heißt es in einer aktuellen Analyse der Frachtenbörse.

„Viele Verlader glauben nicht an so hohe Steigerungen“, berichtet Gunnar Gburek, leitender Unternehmenssprecher von Timocom. „Sie gehen eher von Preiszuwächsen von maximal 6 Prozent aus.“ Das werde zu harten Verhandlungen zwischen Transportkunden und den Dienstleistern führen.

Transportnachfrage steigt ab dem Frühjahr
Dennoch geht die Frachtenbörse auf Basis langjähriger Datenanalysen davon aus, dass der Laderaumbedarf im Januar und März 2024 die Nachfrage aus dem Vorjahr übertreffen wird. Für Februar rechnet sie allerdings mit dem vorläufigen Jahrestiefstwert in fast allen europäischen Ländern. Das werde den Druck auf die Frachtpreise zusätzlich erhöhen.

Ab März sei erfahrungsgemäß mit einem Anstieg der Transportnachfrage zu rechnen, der sich bis Juni europaweit stabil fortsetzen werde. Dann sei mit einem Verhältnis der Ladungsangebote zu den Fahrzeugkapazitäten zu rechnen, das 60:40 übersteigen werde. Die Werte der Vorjahre würden dagegen wohl nicht erreicht.

Quelle:
DVZ

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