UPS streicht 12.000 Stellen

Der US-amerikanische Paketdienstleister konnte im zurückliegenden Jahr sein mehrfach nach unten korrigiertes Umsatzziel nicht erreichen. Grund dafür sind unter anderem geringere Sendungsmengen, die hohe Inflation und wirtschaftliche Unsicherheiten, die sich auf die Konsumlaune der Verbraucher auswirken. Leicht gestiegene Erlöse je Paket konnten den Mengenrückgang nicht kompensieren.

Der US-amerikanische Paketdienstleister United Parcel Service (UPS) hat im vergangenen Jahr 91 Milliarden US-Dollar (84 Milliarden Euro) eingenommen. Das sind gut 9 Prozent weniger als im Vorjahreszeitraum und etwas weniger als prognostiziert. Im Oktober korrigierte UPS die Erwartungen zuletzt erneut nach unten. Vor einem Jahr ging der Logistiker noch von knapp 100 Milliarden Dollar Umsatz aus. Der bereinigte operative Gewinn fiel 2023 mit knapp 10 Milliarden Dollar gut 28 Prozent niedriger aus als 2022.

Als Folge der schwierigen Geschäfte will der Paketdienstleister 12.000 Stellen streichen, wie Konzernchefin Carol Tomé in einer Telefonkonferenz am Dienstag sagte. Das sind rund zweieinhalb Prozent der weltweiten Belegschaft von zuletzt rund einer halben Million Beschäftigten. Zudem prüft UPS, wie es um die Zukunft des Lkw-Logistikers Coyote im Konzern bestellt ist, der 2015 gekauft wurde. Ein Verkauf der Tochtergesellschaft ist dabei möglich.

Höhere Preise können geringere Mengen nicht kompensieren
Grund für den Umsatz- und Gewinnrückgang sind dem Unternehmen zufolge maßgeblich geringere Mengen – sowohl im heimischen US-Markt als auch international. In Europa transportierte UPS im letzten Quartal 2023 täglich durchschnittlich 8,3 Prozent weniger Sendungen als im Vorjahreszeitraum. Ein leichter Anstieg der Durchschnittserlöse je Paket konnte den Rückgang der Sendungsmengen nicht kompensieren.

Einerseits lasteten die hohe Inflation und wirtschaftlichen Unsicherheiten auf der Konsumlaune der Verbraucher. Andererseits hatten viele Kunden zeitweise stärker auf Wettbewerber wie Fedex und DHL gesetzt, da bei UPS ein Streik gedroht hatte. Letztlich einigte sich der Konzern mit der Transportarbeiter-Gewerkschaft Teamsters auf Gehaltserhöhungen.

Leichtes Umsatzplus erwartet
Für dieses Jahr prognostiziert der Logistiker einen leichten Zuwachs und geht von Einnahmen zwischen 92 und 94,5 Milliarden Dollar aus. Analysten hatten mehr als 95 Milliarden Dollar geschätzt. Die Aktie des Unternehmens verlor im vorbörslichen Handel um gut 6 Prozent. 

Quelle:
DVZ

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