HMM-Verkauf gescheitert

Die Verhandlungen um den Verkauf der mehrheitlich im Staatsbesitz befindlichen Containerreederei an die Harim-Gruppe wurden am Dienstag abgebrochen. Harim verhandelte seit mehreren Wochen mit den HMM-Gläubigern, konnte jedoch keine Einigung über die Rechte zur Verwaltung erzielen, so das Unternehmen in einer Erklärung.

Nach wochenlangen Gesprächen ist der Verkauf der koreanischen Reederei HMM gescheitert. Die staatliche Korea Development Bank (KDB) und die Korean Ocean Business Corp. (KOBC), die einen Anteil von 57,9 Prozent an HMM halten, hatten Gespräche mit einem lokalen Konsortium geführt, das vom Agrar- und Lebensmittelriesen Harim und der Private-Equity-Firma JKL Partners gebildet wurde, um die Reederei zu verkaufen. Das Geschäft sollte einen Wert von 6,4 Billionen Won (4,5 Milliarden Euro) haben. Am Dienstag gab die KDB jedoch bekannt, dass die Verhandlungen gescheitert seien. „Obwohl KDB und KOBC in den vergangenen sieben Wochen vertrauensvolle Gespräche mit dem bevorzugten Bieter geführt haben, konnten wir aufgrund unterschiedlicher Auffassungen über einige Details keine Einigung erzielen“, heißt es in der Mitteilung.

Die Harim-Gruppe gab eine separate Erklärung ab: „Wir waren an den Gesprächen beteiligt und haben konstruktive Vorschläge gemacht, um ein stabiles Management von HMM sicherzustellen und seine globale Wettbewerbsfähigkeit zu verbessern, aber die Gespräche sind bedauerlicherweise gescheitert.“

Die Gespräche, die am 20. Dezember vergangenen Jahres begannen, sollten zunächst bis zum 23. Januar abgeschlossen werden. Die Frist wurde aber auf Dienstag, 6. Februar, verschoben, da die Verhandlungspartner nicht in der Lage waren, eine Einigung über Fragen der Verwaltung zu erzielen. Laut einem Bericht des „Korea Herald“ wollte Harim die volle Kontrolle über die Managementrechte haben. Die staatlichen Institutionen wollten hingegen weiterhin beteiligt sein. „Kein privates Unternehmen kann ohne weiteres ein Geschäft akzeptieren, das es nur zum Hauptaktionär macht, ohne tatsächliche Managementrechte zu garantieren“, heißt es in der Erklärung von Harim.

Uneinigkeit über die Begrenzung der Gültigkeitsdauer des Verkaufsvertrags war nach Ansicht von Branchenbeobachtern ebenfalls ein wesentlicher Grund für das Scheitern der Verhandlungen. Harim drängte darauf, JKL Partners von der Fünfjahresfrist für die Verkaufsbedingungen auszunehmen, da der als Finanzinvestor auftretende Private-Equity-Fonds die Investition innerhalb weniger Jahre wieder aufgeben müsste, aber die Verkäufer ließen diese Ausnahme nicht zu.

Vorerst wird HMM weiterhin von KDB und KOBC verwaltet. Ein weiterer Verkaufsversuch gilt aber als wahrscheinlich. Branchenbeobachter nennen als potenzielle Erwerber den Lebensmittel- und Logistikkonzern Dongwon Group und LX International, den Handelszweig der koreanischen LX Group, die sich zuvor an der Übernahme von HMM beteiligt hatte. Die Dongwon Group hatte bis Mitte Dezember lange mit der Harim-Gruppe um den Zuschlag gekämpft, wurde aber um 200 Milliarden Won (140 Millionen Euro) überboten.

Quelle:
DVZ

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