Eine Preiserhöhung, die unfair und unangemessen ist

Mehrere Güterbahnen, aber auch die DB-Töchter Fern- und Güterverkehr sowie DB InfraGo gehen auf dem Rechtsweg gegen die aktuelle Trassenpreisregelung vor. Aus gutem Grund: Die Erhöhung ist mit sachlichen Argumenten nur schwer zu begründen, meint DVZ-Redakteur Michael Cordes.

Das hat es in dieser Form noch nicht gegeben: Mehrere Güterbahnen klagen gegen die Trassenpreiserhöhung. Zugleich leiten DB Cargo, DB Fernverkehr und DB InfraGo ebenfalls rechtliche Schritte dagegen ein.

In der Tat, über die Trassenpreisregelungen kann man nur den Kopf schütteln. Weil die Länder mit dem Bund einen Deal ausgehandelt haben, dass im Regionalverkehr die Trassenpreise gedeckelt werden, müssen der Personenfern- und der Güterverkehr umso stärker finanziell bluten. Das hat nichts mit Kostenwahrheit zu tun. Das berücksichtigt in keiner Weise die Wettbewerbssituation in den jeweiligen Märkten. Und wenn die Güterzüge mit 16,2 Prozent mehr zur Kasse gebeten werden und damit einen Teil der Last des Regionalverkehrs übernehmen, ist das nicht fair, weil die Gleisnutzer nicht gleich behandelt werden.

Bei den Güterbahnen kommt hinzu, dass die Trassenpreisförderung um die Hälfte gekürzt werden soll. Diese Sparmaßnahmen im laufenden Betrieb einerseits passen nicht zu den hohen Investitionen des Bundes in das Schienennetz andererseits. Bei den Investitionen für die Zukunft „hü“ zu rufen und bei den aktuellen Trassenpreisen mit „brr“ zu agieren, ist keine stimmige Politik. Das führt zu Unmut bei den Betroffenen.

Quelle:
DVZ

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