DSV will die globale Speditionssparte von C.H. Robinson kaufen

DSV ist laut Reuters daran interessiert, die globale Speditionssparte von C.H. Robinson zu kaufen. Unter Berufung auf zwei anonyme Quellen berichtet die Nachrichtenagentur von einem Treffen zwischen DSV-Managern und einer Gruppe von Investoren.

Diesen habe DSV mitgeteilt, es habe Interesse an der Sparte, da sie DSV einen besseren Zugang zum Seefrachtgeschäft auf der Transpazifik-Route eröffnen würde. Die Transaktion könne einen Preis bis zu 9 Milliarden US-Dollar haben, so Reuters.

DSV antwortet auf Nachfrage der DVZ, es sei im Markt bekannt, dass Fusionen und Übernahmen ein wichtiger Teil der DSV-Strategie sind, „und wir haben eine treuhänderische Verpflichtung gegenüber unseren Aktionären, den Markt zu beobachten und eine aktive Rolle bei der weiteren Konsolidierung unserer Branche zu spielen. Als Teil dieser Strategie würden wir alle potenziellen Gelegenheiten prüfen, sind uns aber derzeit nicht bewusst, dass es bei C.H. Robinson einen Veräußerungsprozess gibt.“

C.H.-Robinson-Sprecherin Kelsey Soby teilte der DVZ mit, das Unternehmen beteilige sich nicht an Gerüchten und Spekulationen.

Transpazifik-Route weckt Begehrlichkeiten
US-Finanzkreise mit Einblick in die Vorgänge haben der DVZ derweil bestätigt, dass das Treffen zwischen den DSV-Managern und den Investoren im Laufe der ersten Juniwoche stattgefunden hat. DSV habe dabei sein Interesse am globalen Speditionsgeschäft von C.H. Robinson klar zum Ausdruck gebracht.

Begründet worden sei es vor allem mit der starken Marktstellung des Unternehmens bei den Seeverkehren aus Asien, heißt es im US-Finanzmarkt.

Die globale Speditionssparte von C.H. Robinson ist nach Umsatz die zweitwichtigste Sparte des Unternehmens hinter der auf den US-amerikanischen Heimatmarkt ausgerichteten Lkw-Spedition.

Herzstück des Unternehmens
Im ersten Quartal des laufenden Jahres erwirtschaftete die Forwarding-Sparte mit speditionellen See- und Luftfrachtdienstleistungen 322 Millionen Dollar (plus 50,2 Prozent gegenüber dem Vorjahresquartal) und erbrachte 35 Prozent zum Gesamtbruttogewinn von 905 Millionen Dollar.

Den Großteil des Bruttogewinns erwirtschaftet die Speditionssparte mit der Seefracht. Sie trägt knapp 69 Prozent des gesamten speditionellen Bruttogewinns, der Rest entfällt zum Großteil auf die Luftfracht (18,8 Prozent Anteil am Bruttogewinn).

Im Vergleich mit der weitaus umsatzstärkeren Landverkehrssparte ist die See- und Luftfracht-Unit ungleich profitabler. Sie weist im Geschäftsjahr 2021 eine EBIT-Marge von 7,6 Prozent aus und ist damit fast doppelt so profitabel wie die Lkw-Spedition mit einer Marge von 4 Prozent.

Die Börse nahm das Interesse von DSV positiv auf. Die im NASDAQ-100, S&P 500, Dow Jones Transportation Average sowie im Dow Jones Composite Average gelistete C.H.-Robinson-Aktie stieg nach Bekanntwerden der jüngsten Entwicklungen um mehr als 6 Prozent auf zuletzt 106,35 Dollar.

Quelle:
DVZ

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