Xeneta: Verlader wollen raus aus längerfristigen Kontrakten

Die kurz vor Weihnachten veröffentlichte Markteinschätzung der Experten von Xeneta lässt zunächst auf ein wenig ereignisreiches Seefracht-Jahr 2023 schließen. Nach zwei turbulenten Jahren zeige der Markt erstmals Anzeichen einer gewissen Stabilität, heißt es gleich zu Beginn. Nur glaubt man der Einschätzung, welche die Norweger im Anschluss daran abgeben, so könnte es in den kommenden Wochen und Monaten dennoch auch ein großes Hauen und Stechen geben. Denn, so Xeneta, die meisten Seefrachtverlader würden in dem sich abzeichnenden Käufermarkt wohl alles daran setzen, ihre längerfristigen Kontrakte mit den Reedern neu zu verhandeln.

Hintergrund dieser Einschätzung ist eine Abfrage unter den Kunden der Plattform. Demnach möchte kein einziges der befragten Unternehmen seinen bisherigen Kontrakt ohne Änderungen fortführen. Jeder zweite Verlader will bei der nächsten, ohnehin anstehenden Tender-Runde neue Raten durchsetzen. Diese dürften dann deutlich niedriger sein als die bisherigen. Ein Viertel der Befragten möchte schon im ersten Quartal Tatsachen schaffen und neu verhandeln. Und immerhin gut jeder zehnte Reederei-Kunde ist bereits dabei, Volumen in Richtung kurzfristigerer Vereinbarungen bis hin zum Spot-Markt zu verschieben.

Die absehbaren Neuverhandlungen geschehen vor dem Hintergrund eines fallenden Marktes. So sackt der Xeneta Shipping Index bereits seit August Monat für Monat weiter ab. Da das Barometer Im Dezember aber immer noch um 70 Prozent über dem Vorjahreswert notierte, dürfte noch Raum für weitere Korrekturen sein.

Quelle:
DVZ

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