MSC übernimmt 50 Prozent von Renfe Mercancías

Der Schifffahrtsgigant MSC wurde ausgewählt, 50 Prozent des nationalen spanischen Schienengüterverkehrsunternehmens Renfe Mercancías zu übernehmen. Es wird erwartet, dass die Initiative den Betrieb und die Finanzen von Renfe Mercancías verbessern wird, da das Unternehmen im Jahr 2022 mit 38 Millionen Euro verschuldet war.

Die Teilübernahme durch MSC wird über den Logistikarm Medlog und den Eisenbahnbetreiber Medway abgewickelt. Die Entscheidung fiel nach einer Sitzung des Renfe-Verwaltungsrats am Montag, den 25. September, und muss nun noch von der spanischen Regierung genehmigt werden. Sobald dies geschehen ist, werden die restlichen Einzelheiten besprochen und festgelegt. Es ist jedoch bereits bekannt, dass Medway für die Rollende Landstraße zwischen Madrid und Valencia zuständig sein wird, die im nächsten Jahr fertig gestellt werden soll.

Nach Angaben verschiedener spanischer Medien, darunter El Mercantil, beabsichtigt Renfe, 100 Prozent seiner Belegschaft zu behalten, die entweder in das neue Projekt eintreten oder zu Renfe wechseln wird. Die Suche des Unternehmens nach einem industriellen Partner begann im April 2022, wobei über 30 Vorschläge eingereicht wurden. Der Vorschlag von MSC erhielt den Vorzug vor den Vorschlägen von zwei anderen großen Logistikunternehmen: Maersk und CMA CGM. Obwohl es keine offiziellen Zahlen gibt, behaupten spanische Medien, dass die Operation MSC rund 200 Millionen Euro kosten wird.

Sind öffentlich-private Partnerschaften der richtige Weg?
Renfe Mercancías ist nicht das einzige Beispiel dafür, dass öffentliche europäische Schienengüterverkehrsunternehmen Geld verlieren. Das französische Unternehmen Fret SNCF soll umstrukturiert werden, um Sanktionen der Europäischen Kommission zu vermeiden, nachdem es ungerechtfertigte staatliche Beihilfen zur Deckung seiner ständigen Verluste erhalten hat. Das Unternehmen wird wahrscheinlich in zwei Einheiten aufgeteilt und ist gezwungen, verschiedene Strecken in seinem Netz aufzugeben. Auch die deutsche Güterbahn DB Cargo wird seit Februar 2022 von der Europäischen Kommission wegen möglicher unlauterer staatlicher Beihilfen untersucht. Anders sieht es in der Schweiz aus, wo der Staat kürzlich die vollständige Kontrolle über SBB Cargo übernommen hat. Renfe Merciancías scheint einen anderen Weg gewählt zu haben, indem es sich auf einen Mastodon der Branche wie MSC stützt. Ist diese Art von öffentlich-privater Partnerschaft der richtige Weg für die Schienengüterverkehrsbranche?

Quelle:
railfreight.com

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