DFDS erhöht Erwartung an das Ergebnis

Der dänische Schifffahrts- und Logistikkonzern hat nach soliden Quartalszahlen zumindest das untere Ende seiner EBITDA-Prognose für dieses Jahr angehoben. Diese Ankündigung kann jedoch nicht darüber hinwegtäuschen, dass DFDS mit schwierigen Bedingungen auf dem Frachtmarkt konfrontiert ist.

Der dänische Schifffahrts- und Logistikkonzern DFDS hebt die Jahresprognose für das Ergebnis vor Zinsen, Steuern und Abschreibungen angesichts solider Quartalszahlen und einer sehr guten Entwicklung im Passagierverkehr an. Wie CEO Torben Carlsen am Mittwoch mitteilte, wird jetzt von einem EBITDA zwischen 4,9 und 5,2 Milliarden Dänischen Kronen (656,8 bis 697 Millionen Euro) ausgegangen. Der bisher genannte Wert lag zwischen 4,8 und 5,2 Milliarden Kronen. Die Ankündigung kann aber nicht darüber hinwegtäuschen, dass DFDS auf dem Frachtmarkt mit herausfordernden Bedingungen konfrontiert ist, und deshalb Kapazitäten im Fähr- und Straßentransport anpasst, um die Auslastung zu optimieren.

Der Umsatz von DFDS im dritten Quartal nahm um 2 Prozent auf 7,1 Milliarden Kronen (951 Millionen Euro) ab. Bereinigt um Bunkerzuschläge ergibt sich jedoch ein Plus von 6,7 Prozent. Laut Carlsen liegt das EBITDA des dritten Quartals in Höhe von 1,59 Milliarden Kronen (213 Millionen Euro) auf dem Niveau des dritten Quartals 2022. Das EBITDA der Frachtfähren in Höhe von 535 Millionen Kronen (71,7 Millionen Euro) fiel aufgrund eines Anstiegs der Ölpreisspannen im dritten Quartal 2022 um 26 Prozent niedriger als im Vorjahr. Das bereinigte Ergebnis der Frachtfähren lag trotz geringerer Mengen auf dem Niveau des Jahres 2022. In der Logistiksparte verbesserte sich das Ergebnis um 8 Prozent auf 319 Millionen Kronen (42,7 Millionen Euro). Hier schlagen sich die Übernahmen der jüngsten Zeit nieder. Hingegen ist das bereinigte Ergebnis aufgrund geringerer Aktivitäten und einmaliger Kosten geringer ausgefallen als im Vorjahr.

Commitment zu Batteriefähren
DFDS will im Fährverkehr bis 2030 im Ärmelkanal Schiffe einsetzen, die die Energie für ihren Antrieb aus Batteriestrom erhalten. Das hat CEO Torben Carlsen bei einem Treffen mit dem französischen Minister für Außenhandel, Standortförderung und französische Staatsangehörige im Ausland, Olivier Becht, versichert. Dieses Commitment zu Investitionen in alternative Antriebe stehe in Zusammenhang mit dem Streben nach einem nahezu emissionsfreien Schiffsverkehr im Kanal, sagte Carlsen. Aufgrund der relativ geringen Entfernung zwischen Großbritannien und Frankreich sind die Strecken optimal für den elektrischen Fährverkehr geeignet.

„Wir haben ein gemeinsames Ziel mit der französischen Regierung, den Übergang zu einer umweltfreundlicheren Zukunft für die Schifffahrt zu beschleunigen. Dies ist keine leichte Aufgabe. Sie erfordert erhebliche Investitionen in Innovation, Technologie und Infrastruktur sowie Zusammenarbeit und Partnerschaften zwischen dem öffentlichen und dem privaten Sektor. Aber ich bin überzeugt, dass wir auf dem richtigen Weg sind. Wir werden in umweltfreundliche Schiffe investieren und mit Häfen und Regierungen auf beiden Seiten des Kanals zusammenarbeiten, um den Transport über den Kanal zu dekarbonisieren“, so Carlsen.

Der Ärmelkanal ist einer der meistbefahrenen Schifffahrtskorridore der Welt. Er verbindet zwei der größten Volkswirtschaften der Welt und macht 33 Prozent des Handels zwischen der EU und dem Vereinigten Königreich aus. Anfang dieses Jahres unterzeichneten DFDS und die Häfen von Dover, Boulogne Calais und Dünkirchen eine Absichtserklärung zur Zusammenarbeit bei der Dekarbonisierung des Seeverkehrs in der Straße von Dover.

Die umweltfreundliche Umstellung des Seeverkehrs hängt nicht nur von den Schiffen auf See ab. Eine ausreichende Stromversorgung an Land und eine Ladeinfrastruktur in den Häfen sind ebenso wichtig, um die Elektrifizierung der Flotte abschließen zu können.

Im Jahr 2020 startete DFDS einen zweistufigen Klimaaktionsplan mit dem kurzfristigen Ziel, die relativen CO₂-Emissionen der eigenen Schiffe bis 2030 um 45 Prozent zu reduzieren. Bis 2050 will das Unternehmen CO₂-neutral sein. Die Elektrifizierung der Kanalflotte soll ein wichtiger Meilenstein auf dem Weg zu diesem Ziel sein. In Frankreich betreibt DFDS fünf Schiffe unter französischer Flagge und beschäftigt 1.200 Mitarbeiter, darunter 800 französische Seeleute.

Derweil muss DFDS eine Top-Position neu besetzen. Karina Deacon, seit 2019 unter anderem für Finanzen und Investor Relations zuständiges Vorstandsmitglied, verlässt das Unternehmen im kommenden Jahr. Ihre berufliche Zukunft soll im Bereich Beratung liegen, nicht jedoch im operativen Geschäft. Spätestens im Juni kommenden Jahres soll die Übergabe an eine Nachfolgerin oder einen Nachfolger auf dem Posten des CFO stattfinden.

Quelle:
DVZ

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