Maersk – Angriffe im Roten Meer drücken Fracht-Kapazitäten

Der Konzern, für den mehr als 730 Container-Schiffe über die Meere fahren, gilt als Gradmesser des Welthandels. Infolge der Huthi-Angriffe sinken dessen Fracht-Kapazitäten wohl um bis zu 20 Prozent.

Die Folgen der Angriffe von Huthi-Milizen auf Container-Schiffe im Roten Meer drücken der dänischen Großreederei Maersk zufolge die Fracht-Kapazitäten zwischen dem Fernen Osten und Europa.

Diese würden im zweiten Quartal voraussichtlich um 15 bis 20 Prozent schrumpfen, teilte die Reederei am Montag mit. Aufgrund der Attacken vermeiden Schiffe die Route durch den Suezkanal, den kürzesten Seeweg zwischen Südostasien und Europa. Der Umweg über die Südspitze Afrikas kostet Zeit – und sorgt zugleich auch für einen Anstieg der Frachtraten.

Die Zone, in der es Angriffe der mit Iran verbündeten Huthi geben könne, habe sich ausgeweitet, teilte Maersk weiter mit. Dies führe dazu, dass Schiffe der Reederei länger für ihre Fahrt bräuchten. Der dänische Konzern, für den mehr als 730 Container-Schiffe über die Meere fahren, gilt als Gradmesser des Welthandels.

Die Angriffe der Huthi-Milizen auf Handelsschiffe im Roten Meer führten im Dezember 2023 zunächst dazu, dass sich die Frachtraten weltweit verdoppelten. Viele Frachtanbieter hatten mit Kapazitätsengpässen gerechnet und das eingepreist. Denn nahezu sämtliche Reedereien haben bei ihrer Fahrt von Asien nach Europa einen sicheren Umweg über das Kap der Guten Hoffnung eingeschlagen, statt wie üblich den Suezkanal zu nutzen.

Dadurch verlängert sich die Transportzeit um durchschnittlich zehn Tage. Dabei fahren viele Schiffe schneller, um die Zeit wieder aufzuholen. Das steigert den Verbrauch von Treibstoff und damit die Kosten.

Allerdings war die Nachfrage schwächer als angenommen, da sich Importeure angesichts der schwachen Weltwirtschaft mit Aufträgen zurückhalten. Daher sinken die Frachtraten der Container-Reedereien seit Jahresbeginn.

Quelle:
Handelsblatt

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