GDL-Weselsky bringt schon vor erster Verhandlungsrunde Streiks ins Spiel

GDL-Chef Klaus Weselsky macht seinem Ruf als Scharfmacher alle Ehre. Noch vor der ersten Verhandlungsrunde mit der Deutschen Bahn bezeichnet er Streiks als unausweichlich.

Der Chef der Lokomotivführer-Gewerkschaft Claus Weselsky hält kurz vor Beginn der ersten Tarifverhandlungsrunde mit der Deutschen Bahn Streiks für unausweichlich. »Die Beschäftigten der Bahn haben die Messer schon gewetzt und wollen die Auseinandersetzung«, sagte der Vorsitzende der Gewerkschaft Deutscher Lokomotivführer (GDL) der »Augsburger Allgemeinen«. Er glaube nicht, dass diese Tarifrunde ohne Streik auskommen werde.

Der Gewerkschaft gehe es vor allem um die Absenkung der Wochenarbeitszeit für Schichtarbeiter von 38 auf 35 Stunden. »Da dies bisher auf erbitterten Widerstand der Bahn stößt, könnte die Tarifrunde etwas stressiger werden, zumal wir auch noch 555 Euro mehr im Monat und eine Inflationsprämie von 3000 Euro fordern«, erklärte Weselsky. Die Bahn habe alles unternommen, um ihre Beschäftigten auf die Palme zu bringen. »Die Bahn-Basis kocht«, sagte der Gewerkschafter.

Der Personalchef der Bahn, Martin Seiler, hat die Forderungen der GDL bereits als »unerfüllbar« abgelehnt. Sie würden eine Erhöhung der Personalkosten um 50 Prozent bedeuten. Zudem müssten wegen der Arbeitszeitverkürzung Tausende neue Leute eingestellt werden, was angesichts des Fach- und Arbeitskräftemangels »nicht realisierbar« sei.

Die GDL verhandelt für etwa 10.000 der insgesamt rund 220.000 Beschäftigten der Deutschen Bahn und zwar im Wesentlichen für das Zugpersonal und die Beschäftigten der Fahrzeuginstandhaltung.

Ende August hatte sich die Bahn mit der deutlich größeren Eisenbahn- und Verkehrsgewerkschaft (EVG) auf einen in einer Schlichtung ausgehandelten Tarifabschluss geeinigt. Er sieht in zwei Schritten eine Erhöhung der Gehälter um einen Festbetrag von 410 Euro monatlich vor. Zudem wurde eine steuerfreie Einmalzahlung von 2850 Euro ausgehandelt. Die Laufzeit beträgt 25 Monate. Nach Angaben der Bahn ist es die teuerste Lohnerhöhung in ihrer Geschichte.

Quelle:
Spiegel

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