Güterbahnen droht Verdoppelung der Trassenpreise

Der Schienengüterverkehr steuert auf eine große finanzielle Zusatzbelastung zu: Nachdem die Bundesregierung angekündigt hat, die Förderung der Trassenpreise deutlich zu reduzieren, droht ab 2025 eine weitere Kostensteigerung.

„Es droht ein weiterer Tiefschlag für den Schienengüterverkehr“, sagt Peter Westenberger, Geschäftsführer des Verbandes „Die Güterbahnen“. Anlass für seine Befürchtung ist die Ankündigung der DB InfraGo, zum Start des Fahrplanjahres 2025 die Trassenpreise um 13,4 Prozent erhöhen zu wollen. Laut dem Verband ist das eine Steigerung in noch nie dagewesener Höhe.

Preis pro Zugkilometer steigt von 1,22 auf 2,60 Euro
Hinzu kommt: Laut den Unterlagen zur Bereinigungssitzung des Haushaltsausschusses soll die Förderung der Trassenpreise 2024 um knapp die Hälfte (von 350 Millionen auf 179 Millionen Euro reduziert werden). Der Verband hat jetzt ausgerechnet: Die Reduktion der Trassenpreisförderung und die gleichzeitige Entgelterhöhung durch DB InfraGo führen dazu, dass sich die Kosten für einen Standard-Güterzug im Zeitraum vom Ende des Fahrplanjahres 2023 (9. Dezember 2023) bis zum Start des Fahrplanjahres 2025 (15. Dezember 2025) von 1,22 Euro pro Zugkilometer auf bis zu 2,60 Euro erhöhen können. Das entspräche einer Steigerung von 113 Prozent.

„Die InfraGo legt damit einen Fehlstart hin“, wirft Westenberger der DB-Tochter vor. Seit Jahren würde der Betreiber der Schienenwege durch hohe Kosten bestechen, bei schlechter Qualität und einem mangelnden Verständnis für die Eisenbahnverkehrsunternehmen. Auch die Neugründung einer gemeinwohlorientierten Infrastrukturgesellschaft habe zu keiner Besserung geführt. „Stattdessen zeigt sich, dass sich die Wettbewerbsbedingungen für die Schiene im Vergleich zum Lkw schneller und stärker verschlechtern als je zuvor“, so der Verbands-Geschäftsführer.

Es droht der Verlust großer Mengen an den Lkw
Wie es in der Mitteilung weiter heißt, berät die Bundesnetzagentur am 17. Januar in einer öffentlich-mündlichen Verhandlung über die Genehmigungsfähigkeit höherer Trassenpreise. Mittelfristig könne die Kostenspirale nur durch eine Reform des Trassenpreissystems im Eisenbahnregulierungsgesetz (ERegG) gestoppt werden. Der Verband befürchtet, dass die Güterbahnen in großen Mengen Ladungen an den Lkw verlieren, sofern die Pläne so wie angekündigt umgesetzt werden.

Quelle:
DVZ

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