Dachser-Konzernumsatz 2023 bricht ein – der Landverkehr rettet die Bilanz

Das Geschäftsjahr 2023 war bei Dachser geprägt von einer schwachen weltweiten Logistiknachfrage, die auf deutliche Überkapazitäten und stark sinkende Raten in der Luft- und Seefracht. Wie es weitergeht.

Der Logistik-Konzern Dachser erweitert 2023 zwar sein weltweites Netz – muss aber dennoch erhebliche Umsatzeinbußen hinnehmen. Der Konzernumsatz verringerte sich 2023 nach Unternehmensangaben im Vergleich zum Vorjahr 2022 um 12,5 Prozent und blieb bei rund 7,1 Milliarden Euro. Die transportierten Mengen sanken um 4,6 Prozent auf rund 77,4 Millionen Sendungen, die Tonnage verringerte sich um 6,5 Prozent auf rund 40 Millionen Tonnen.

Dachser spricht vom Wegfall der Sonderkonjunktur
Die Verantwortlichen bei Dachser bewerten diesen Rückgang als weniger dramatisch. Nach der Sonderkonjunktur infolge der Corona-Pandemie und weltweiten Lieferkettenunterbrechungen kehre die Logistikbranche 2023 zur Normalität zurück. Auch für Dachser sei das Geschäftsjahr daher geprägt gewesen von einer schwachen weltweiten Logistiknachfrage, die auf deutliche Überkapazitäten und stark sinkende Raten in der Luft- und Seefracht traf. Im Vergleich zum letzten Vorkrisenjahr 2019 lag der Umsatz 2023 demnach um mehr als 25 Prozent höher. Damals habe Dachser noch einen Umsatz von rund 5,7 Milliarden Euro bilanziert. Der Logistikdienstleister halte somit lediglich Kurs, heißt es aus der Chef-Etage.

Der Bereich Road Logistics legt leicht zu
Der Geschäftsbereich Road Logistics, in dem Dachser den Transport und die Lagerung von Industrie- und Konsumgütern (European Logistics) sowie Lebensmitteln (Food Logistics) zusammenfasst, steigerte seinen Umsatz im Jahr 2023 um 1,8 Prozent auf 5,8 Milliarden Euro. Die Zahl an Sendungen nahm dagegen um 4,7 Prozent, die transportierte Tonnage um 6,5 Prozent ab.

European Logistics bleibt nahezu konstant
Die Sparte European Logistics hielt hren Umsatz gegenüber dem Rekordjahr 2022 nahezu konstant bei 4,4 Milliarden Euro. In Iberia gab es sogar ein Umsatzplus von mehr als 2 Prozent. Die Sendungszahlen und Tonnagen entwickelten sich aufgrund der schwachen Konjunktur in Deutschland, wie auch die eng verwobenen Länder der Region North Central Europe beeinträchtigte, rückläufig.

Food Logistics blickt auf erfolgreiches Jahr zurück
Die Geschäftseinheit Food Logistics verbuchte 2023 erneut ein erfolgreiches Geschäftsjahr und steigerte ihren Umsatz um 9,7 Prozent auf 1,4 Milliarden Euro. Das Umsatzplus resultiert aus der Geschäftsentwicklung der deutschen Niederlassungen, der Akquisition des niederländischen Lebensmittellogistikers Müller Fresh Food Logistics sowie dem Kauf der restlichen Anteile an Dachser Hungary. Insgesamt transportierte Dachser Food Logistics 10,9 Millionen Sendungen, etwas mehr als im Vorjahr, während die Tonnage um 3,8 Prozent sank.

Luft- und Seefracht bricht bei Dachser komplett ein
Im Bereich Air & Sea Logistics schlug die Kombination aus schwacher Nachfrage und erheblich mehr Frachtraum in der Luft- und Seefracht zu Buche. Die stark sinkenden Frachtraten sorgten für einen Umsatzrückgang von 46,3 Prozent im Vergleich zu 2022 auf 1,3 Milliarden Euro. Die Zahl der Sendungen konnte um 2,4 Prozent gesteigert werden, die Tonnage nahm um 7,9 Prozent ab.

Dachser baut die Kontraktlogistik auch 2023 weiter aus
Die Kontraktlogistik als Kombination aus Transport, Warehousing und kundenspezifischen Value Added -Services wurde laut Dachser auch 2023 stark ausgebaut. Hier investierte das Unternehmen nach eigenen Angaben im vergangenen Jahr weltweit in zusätzliche Kapazitäten und erhöhte die Anzahl der Palettenstellplätze um knapp 400.000. Insgesamt biete Dachser nun mehr 3 Millionen Palettenstellplätze an insgesamt 164 Warehouse-Standorten auf fünf Kontinenten an.

So soll es im Jahr 2024 bei Dachser weitergehen
Für die Zukunft kündigt Dachser-CEO Burkhard Eling einen noch stärkeren Fokus auf die engmaschige Verzahnung der Geschäftsfelder Road Logistics und Air & Sea Logistics an: „In den kommenden Jahren werden wesentliche Wachstumsimpulse aus den Märkten außerhalb Europas kommen. Um auch zukünftig unsere Kunden mit hoher Qualität und Zuverlässigkeit weltweit zu bedienen, verknüpfen wir die Prozesse und Systeme unserer beiden Geschäftsfelder noch enger miteinander, um eine durchgängige, globale Stückgutlösung Door-to-Door zu entwickeln. Wir nennen sie Global Groupage.“

Quelle:
eurotransport

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