Quehenberger-Umsatz geht bei Luft- und Seefracht zurück

Nach der Mehrheitsübernahme durch die fränkische Geis Gruppe erzielt der österreichische Logistikdienstleister einen stabilen Jahresabschluss. Für das laufende Jahr erwartet der Dienstleister leicht steigende Umsätze.

Der österreichische Dienstleister Quehenberger Logistics legt erstmal seit der Übernahme von zwei Dritteln der Unternehmensanteile durch die Geis Gruppe aus dem fränkischen Bad Neustadt seine Jahresbilanz vor. Quehenberger erzielte im Jahr 2023 einen Umsatz von 580 Millionen Euro. Das entspricht einem Rückgang um 6 Prozent gegenüber dem Abschluss 2022; in Zusammenhang mit der Mehrheitsübernahme durch die Geis Gruppe war dieser Wert um Sondereinflüsse bereinigt und von 648 Millionen Euro auf 619 Millionen Euro korrigiert worden.

Der Umsatzrückgang gehe vor allem auf das Geschäftsfeld Air + Ocean zurück, erklärt das Unternehmen in einer Pressemitteilung. Laut Mehrheitsgesellschafter Jochen Geis habe der Dienstleister sein Ergebnis trotz des Umsatzrückgangs leicht verbessert; konkrete Ertragszahlen nennt Quehenberger traditionell nicht. Im laufenden Jahr will Quehenberger-CEO und Miteigentümer Christian Fürstaller das Vorjahresergebnis halten oder leicht verbessern; die Geschäftsentwicklung sei jedoch durch die schwache Konjunktur, einen geringen Konsum und die geopolitische Lage weiter von Unsicherheiten geprägt. Nach der Abgabe der Anteilsmehrheit an die Geis Gruppe hätten sich für den österreichischen Logistikdienstleister neue Vertriebsmöglichkeiten ergeben, wie Fürstaller erläuterte: „Wir haben einen größeren Radius in Europa und bieten neue Leistungen an.“

Wachstumsfeld Kontraktlogistik
Im vergangenen Jahr habe Quehenberger Logistics seine Logistikfläche um 26 Prozent auf 769.000 Quadratmeter vergrößert; innerhalb Österreichs sie die Gesamtfläche mit 147.000 Quadratmetern nun doppelt so groß wie im ersten Jahr der Corona-Pandemie 2020. „Durch die Probleme mit den Lieferketten werden auch in Österreich wieder mehr Lagerflächen vor Ort benötigt“, begründet Fürstaller. Die Flächen seien zudem Grundlage für Quehenbergers Wachstumspläne in der Kontraktlogistik.

Für den Straßengüterverkehr habe der Dienstleister seine 300 Lkw umfassende Flotte vollständig auf den Betrieb mit dem Kraftstoff HVO umgestellt und dadurch im Jahresverlauf den CO₂-Ausstoß um rund 8.000 Tonnen verringert. Für dieses Jahr sei zudem geplant, die Distribution für einen Einzelhandelskunden in Wien vollständig auf Elektro-Lkw umzustellen. Darüber hinaus will der Dienstleister 2024 seine Digitalisierung weiter vorantreiben; er habe beispielsweise Apps für Fahrer und Mitarbeitende eingeführt und bereite nun den Einsatz von Künstlicher Intelligenz für die automatische Auftragserfassung vor.

Quelle:
DVZ

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