Evergreen kauft sich in Rotterdam ein

Die taiwanesische Reedereigruppe Evergreen ist ab sofort mit 20 Prozent am Betrieb des Euromax Containerterminal in Rotterdam beteiligt. Die Tochterfirma Evergreen Marine (Asia) Pte. Ltd. hat den Anteil für 72,5 Millionen Euro gekauft, geht aus einer Meldung der taiwanesischen Börse vom vergangenen Freitag hervor.

Der Branchendienst Alpahliner vermutet, dass Evergreen den Anteil vom Betreiber Hutchison übernommen hat, der demnach noch 45 Prozent hält. Hutchison wollte sich auf Nachfrage der DVZ dazu nicht äußern. Die verbleibenden 35 Prozent sind mutmaßlich weiterhin in den Händen der Fondgesellschaft Navigator Investco – einem Joint Venture zwischen der chinesischen Reederei Cosco und dem chinesischen Silk Road Fonds. Cosco hatte seinen 35 prozentigen Anteil am Terminal erst Ende vergangenen Jahres an Navigator Investco veräußert, ist durch das Gemeinschaftsunternehmen aber immer noch indirekt beteiligt. Evergreen hält Alphaliner zufolge bereits eine Minderheitsbeteiligung von rund fünf Prozent an der benachbarten Umschlaganlage ECT Delta.

Evergreen auf Wachstumskurs
Die Reederei Evergreen ist mit einer aktuellen Kapazität von 1,6 Millionen TEU zurzeit noch auf Platz 7 der größten Carrier. Mit einem vergleichsweise starken Orderbuch von mehr als 840.000 TEU, wird das Unternehmen absehbar zwei Plätze aufrücken und die japanische One-Gruppe sowie Hapag-Lloyd überholen.

Der taiwanesische Carrier betreibt mehrere Schiffe mit einer Kapazität von nahezu beziehungsweise etwas mehr als 24.000 TEU, die im Fahrgebiet zwischen Asien und Europa eingesetzt werden und für die Rotterdam ein zentraler Hub ist.

Neben der neuen Beteiligung im größten europäischen Containerhafen, betreibt die Evergreen Gruppe dedicated Terminals an der US-Westküste (Los Angeles, Oakland, Tacoma), in Panama, Japan (Tokyo, Osaka) sowie im Heimatland (Kaohsiung, Taichung, Taipei) und in Thailand.

Quelle:
DVZ

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