DB/GDL: Lokführer streiken ab Donnerstagabend

Nachdem die Gewerkschaft GDL die Tarifverhandlungen mit der Bahn vor fast zwei Wochen für gescheitert erklärt hat, kündigt sie nun den nächsten Warnstreik an. Sowohl im Fern-, im Regional- als auch im Güterverkehr ist mit weitreichenden Einschränkungen zu rechnen.

Die Gewerkschaft Deutscher Lokomotivführer (GDL) hat ihre Mitglieder bundesweit zu einem erneuten Warnstreik bei der Deutschen Bahn aufgerufen. Im Güterverkehr soll der Streik laut Mitteilung bereits um 18 Uhr am Donnerstagabend beginnen. Ab 22 Uhr folgt dann der Personenverkehr. Der Arbeitskampf soll laut GDL bis Freitag, 22 Uhr dauern.

Zum Streik aufgerufen sind sämtliche Arbeitnehmer unter anderem in den Bereichen Fernverkehr und Regionalverkehr, ebenso die Mitarbeiter der S-Bahnen in Berlin und Hamburg, wie die GDL am Mittwochabend mitteilte.

Vom Warnstreik betroffen sind neben der Deutschen Bahn auch weitere Eisenbahnunternehmen, etwa der Transdev-Konzern (unter anderem Bayerische Oberlandbahn, Nordwestbahn). Auch die Tarifverhandlungen mit Transdev bewertet die GDL als gescheitert.

Die Gewerkschaft will so unter anderem der Forderung nach einer Arbeitszeitsenkung für Schichtarbeiter Nachdruck verleihen. GDL-Chef Claus Weselsky hatte die Tarifverhandlungen am 24. November für gescheitert erklärt, weil die Bahn unter anderem bei diesem Punkt bislang keinen Verhandlungsspielraum signalisierte.

Die Deutsche Bahn reagierte mit scharfer Kritik. „Die Lokführergewerkschaft (GDL) vermiest Millionen unbeteiligten Menschen das zweite Adventswochenende. Ein Streik so kurz nach dem Wintereinbruch und so kurz vor dem Fahrplanwechsel ist verantwortungslos und egoistisch“, sagte Bahn-Personalvorstand Martin Seiler am Abend. „Anstatt zu verhandeln und sich der Wirklichkeit zu stellen, streikt die Lokführergewerkschaft für unerfüllbare Forderungen. Das ist absolut unnötig.“

Zuletzt streikte die GDL bei der Bahn am 15. und 16. November. Bei dieser 20-stündigen Arbeitsniederlegung fielen gut 80 Prozent der eigentlich vorgesehenen Fernverkehrsfahrten aus. Im Regionalverkehr waren die Auswirkungen in manchen Bundesländern noch deutlicher, in einigen Regionen fuhr zeitweise quasi kein Zug und kaum eine S-Bahn.

Zählt man die Warnstreiks der konkurrierenden Eisenbahn- und Verkehrsgewerkschaft (EVG) mit, ist es bereits das vierte Mal in diesem Jahr, dass Bahnkunden sich auf weitreichende Einschränkungen einstellen müssen.

Weselsky: Keine weiteren Warnstreiks bis 7. Januar
„Wir werden jetzt diese Streikaktion am Donnerstag und Freitag durchführen, und es ist für dieses Jahr die letzte“, sagte GDL-Chef Claus Weselsky am Mittwochabend bei MDR-aktuell. „Anschließend kommt die Urabstimmung und die Auszählung am 19. Dezember. Und es wird keine Arbeitskampfaktionen mehr geben, auch in der ersten Januarwoche nicht.“ Bis zum 7. Januar sei daher kein weiterer Warnstreik zu befürchten.

Quelle:
DVZ

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