Schenker-Mitarbeiter fühlen sich nicht ausreichend gewürdigt

Innerhalb einer Woche hat der Gesamtbetriebsrat 10.000 Unterschriften wegen aus Sicht der Beschäftigten ausstehender Inflationsausgleichszahlungen gesammelt. Kurz vor der Bilanzvorlage der Deutschen Bahn rumort es in der Belegschaft der Logistiktochter damit ordentlich.

Bei Schenker hängt der Haussegen schief. Hintergrund sind „inflationsausgleichende Sonderzahlungen“, welche aus Sicht der Mitarbeitenden von ihrem Arbeitgeber nicht ausreichend getätigt worden sind. Bei Schenker seien nicht alle Beschäftigten angemessen berücksichtigt worden, obwohl die Zahlungen in fast allen Konzernbereichen der Deutschen Bahn geleistet worden seien, teilt die Gewerkschaft Verdi mit. Die Mitarbeiter fühlten sich folglich „in ihrer Leistung nicht angemessen gewürdigt“.

Konkret hat demnach der Schenker-Gesamtbetriebsrat kürzlich innerhalb einer Woche knapp 10.000 Unterschriften gesammelt. „Diese Aktion richtet sich direkt an die Vorstände von DB Schenker und der Deutschen Bahn. Sie signalisiert deutlich den Unmut der Beschäftigten“, heißt es bei Verdi. Dabei scheint die Beteiligung groß, denn in Summe hat Schenker in Deutschland etwa 15.000 Mitarbeiter.

Verdi: Verkaufsgerüchte verunsichern die Mitarbeitenden
Verdi nimmt in seiner Mitteilung auch Bezug auf den anstehenden Verkauf von Schenker. Die Zukunft des Unternehmens sei aufgrund von Gerüchten über einen möglichen Verkauf ungewiss, heißt es. Und dieser Umstand verstärke die Ungerechtigkeit noch. Tatsächlich müssen die Interessenten für den Logistikdienstleister nach Informationen der DVZ ihre indikativen Angebote bis spätestens zum 26. März abgeben. Bei seiner Sitzung an diesem Mittwoch wird der Deutsche-Bahn-Aufsichtsrat folglich – anders als mitunter berichtet – also noch nicht potenzielle Kaufkandidaten begutachten können.

Verdi bestätigt – zumindest indirekt – ferner die jüngst genannten Ergebniszahlen von Schenker für 2023. Die Gewerkschaft spricht von 1,1 Milliarden Euro Gewinn. Dies deckt sich mit Zahlen der Nachrichtenagentur Reuters, welche diese vergangene Woche bekanntgegeben hat, und mit Angaben aus der Mittelfristplanung, über die die DVZ bereits Ende Januar berichtet hatte. Zur Wahrheit gehört aber auch, dass die gut 1 Milliarde Euro im vergangenen Jahr deutlich weniger sind als die 1,8 Milliarden Euro im Vorjahr. Schließlich leidet Schenker wie alle anderen Logistiker unter dem Rückgang der Transportnachfrage und insbesondere dem Einbruch bei den Frachtraten. Offiziell vorgestellt werden die Zahlen am Donnerstag bei der Bilanzpressekonferenz der Deutschen Bahn.

Quelle:
DVZ

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