Lohnverhandlungen: Streikwelle an deutschen Flughäfen, Flug-Ausfälle bei AUA und Lufthansa

Am Hamburger Flughafen hat am Mittwochabend eine neue Warnstreikwelle der Beschäftigten im Luftsicherheitsbereich begonnen. Sie sind seit 22.00 Uhr im Ausstand, wie ein Sprecher der Gewerkschaft Verdi bestätigte. Der Warnstreik soll 24 Stunden dauern. Der fünftgrößte Flughafen hat bereits mitgeteilt, dass für Donnerstag alle Starts mit Passagieren abgesagt wurden. Betroffen sind 141 geplante Abflüge.

Zudem sei davon auszugehen, dass die Nachwirkungen des Ausstands auch noch am Freitag – und damit zum Ferienstart in Hamburg – zu spüren sein werden. Zwar könnten Flugzeuge am Donnerstag landen. „Dennoch kann es auch bei den Ankünften am Hamburg Airport aufgrund des Verdi-Streiks ganztägig zu Flugstreichungen und deutlichen Verzögerungen kommen“, hieß es.

Am Freitag fünf weitere deutsche Flughäfen betroffen
Der ganztägige Ausstand der Luftsicherheitskräfte am Donnerstag betrifft nach Verdi-Angaben im Laufe der Nacht schrittweise nach Hamburg auch die Airports Stuttgart, Karlsruhe/Baden-Baden, Köln und Berlin. Auch am Freitag hat Verdi hat das Luftsicherheitspersonal zu Warnstreiks aufgerufen. Dann soll nach und nach die fünf Flughäfen Hannover, Dortmund, Weeze, Dresden und Leipzig treffen.

Bei den Tarifverhandlungen der Luftsicherheit geht es um die Arbeitsbedingungen von etwa 25 000 Beschäftigten privater Sicherheitsdienstleister. Sie kontrollieren im Auftrag der Bundespolizei Passagiere, Personal und Gepäck an den Zugängen zum Sicherheitsbereich. Bei dem Konflikt sind bislang fünf Verhandlungsrunden ohne Ergebnis geblieben. Verdi fordert bei einer Laufzeit von zwölf Monaten eine Stundenlohnerhöhung um 2,80 Euro mit schneller einsetzenden Mehrarbeitszuschlägen ab der ersten Überstunde. Die im Verband BDLS organisierten Luftsicherheitsunternehmen haben nach eigenen Angaben 2,70 Euro in drei Stufen angeboten, bei einer Laufzeit von 24 Monaten. Eine sechste Verhandlung ist für den 20. März verabredet.

Fast Hälfte der Flüge bei AUA fallen aus
Auch Passagiere der AUA müssen sich erneut auf Flugausfälle einstellen. Bei den Austrian Airlines fallen am Donnerstag wegen einer Betriebsversammlung des fliegenden Personals über 100 Flüge aus. Die 12.000 betroffenen Passagiere seien informiert und gegebenenfalls umgebucht worden, so die Airline. Es ist bereits das dritte Mal innerhalb von knapp zwei Wochen, dass es zu Flugausfällen bei Austrian Airlines kommt.

Am Flugplan der AUA standen für Donnerstag ursprünglich 300 Flüge, aus derzeitiger Sicht fallen davon 120 aus. Grund für die Betriebsversammlung sind die stockenden Kollektivvertragsverhandlungen mit dem AUA-Bordpersonal. Die Vorstellungen für eine Gehaltserhöhung gehen zwischen Arbeitgeber- und Arbeitnehmerseite massiv auseinander. Die Arbeitgeber bieten ein Plus von 4,5 Prozent an und stellen bei längerer Laufzeit auch mehr in Aussicht. Die Gewerkschaft fordert hingegen 30 Prozent mehr Gehalt sowie mehr Urlaub.

Aufgrund der für vergangenen Freitag angekündigten und dann verschobenen Betriebsversammlung sei dem Unternehmen ein Schaden von rund 4 Mio. Euro entstanden, gab die Airline bekannt. Die Fluglinie musste 150 Flüge streichen, 12.800 Passagiere waren betroffen. Bei der Betriebsversammlung am 1. März sind 112 Flüge ausgefallen und rund 12.000 Passagiere waren betroffen.

Quelle:
MSN

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